Die Medaillen
- 1. Jasmine Flury (SUI) 1:28,03 Minuten
- 2. Nina Ortlieb (AUT) +0,04 s
- 3. Corinne Suter (SUI) +0,12
Der WM-Titel in der Abfahrt bleibt in Schweizer Hand! Dafür verantwortlich: Jasmine Flury. Die Davoserin zauberte mit Startnummer 2 eine äusserst saubere Fahrt in den Schnee und kam voll auf Zug durch. Was ihre Zeit wert war, kristallisierte sich aber erst heraus, als sich eine Konkurrentin nach der anderen hinter der 29-Jährigen einreihte. Bedrohlich nahe kam Flury die Österreicherin Nina Ortlieb. Aber auch sie fiel – wenn auch nur hauchdünn um 4 Hundertstel – hinter die Schweizerin zurück. Auch sonst gelang es keiner Fahrerin aus der Top-Gruppe mehr, Flury vom Leaderthron zu verdrängen.
Der Gewinn von WM-Gold ist der mit Abstand grösste Erfolg in Flurys Karriere – und eine Sensation. Im Weltcup konnte Flury einmal einen Super-G gewinnen (2017), vor gut einem Jahr stand sie in Garmisch als Zweite zum zweiten Mal auf dem Podest. Der bisherige Winter war abgesehen von einem 4. Platz in St. Moritz durchzogen verlaufen.
Suter ist da, wenn's zählt
Durchzogen war es zuletzt auch bei Corinne Suter gelaufen. Nach ihrem schweren Sturz in Cortina litt die Schwyzerin an den Folgen einer Gehirnerschütterung, die WM-Vorbereitung war entsprechend alles andere als optimal verlaufen. Dass die Titelverteidigerin um die Medaillen wird mitreden können, schien nicht sehr realistisch.
Doch Suter war einmal mehr zur Stelle, als es zählte. Auch von einem Fast-Verschneider kurz vor der Ziellinie liess sich die Schwyzerin nicht stoppen. Für die Abfahrts-Olympiasiegerin von Peking ist es bereits die 5. Medaille an einer WM. In der Abfahrt verfügt Suter nun dank Bronze über einen kompletten Medaillensatz.
Goggia die tragische Figur
Keinen guten Tag erwischte mit Sofia Goggia die Topfavoritin schlechthin. Die Italienerin leistete sich einige Unkonzentriertheiten und reihte sich im Ziel auf Zwischenrang 3 ein. Die leise Hoffnung, dass es am Ende zu einer Medaille reichen könnte, zerschlug sich aber sogleich: Goggia hatte bei einem Tor eingefädelt und wurde deshalb disqualifiziert. Das Warten auf eine WM-Medaille in der Abfahrt geht für die 4-fache Saisonsiegerin damit weiter.
Die Schweizerinnen
- 9. Lara Gut-Behrami +0,71
- 11. Priska Nufer +0,86
- 17. Joana Hählen +1,26
Nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen konnte Lara Gut-Behrami. Die Tessinerin, die sich im laufenden Winter in der Abfahrt schwerer tut als im Super-G und im Riesenslalom, büsste bereits im oberen Streckenteil zu viel Zeit ein. Anzumerken ist, dass die Piste mit Fortdauer des Rennens durch die Sonneneinstrahlung eher langsamer wurde.
Gleiches gilt für Priska Nufer und Joana Hählen. Nufer bestritt am Tag ihres 31. Geburtstags ihre erste WM-Abfahrt überhaupt. Und realisierte mit Rang 11 ihr persönliches WM-Bestergebnis.
Die «Schneeleopardin»
Ganz zu hinterst im Klassement reihte sich Sabrina Simader ein. Die 24-jährige Kenianerin mit dem Leopardenmuster auf dem Renndress vertrat als einzige Athletin den afrikanischen Kontinent. Und profitierte vom nur 29-köpfigen Starterfeld. Zwar verlor Simader 4,33 Sekunden auf die Bestzeit. Der 26. Rang – 3 Athletinnen erreichten das Ziel nicht – ist für sie dennoch ihr persönliches WM-Bestresultat.
Das weitere Programm
Am Sonntag steht mit der Abfahrt der Männer das letzte Speedrennen der WM auf dem Programm (ab 10:30 Uhr live). Nach einem rennfreien Tag am Montag geht's am Dienstag mit dem Teamevent weiter, am Mittwoch folgen die Parallel-Riesenslaloms. Von Donnerstag bis Sonntag wird die WM mit den beiden Riesenslaloms und Slaloms beschlossen.