Nach vier Rennen steht am Freitag an der Ski-WM in Courchevel/Méribel der erste rennfreie Tag an. Für die Schweizer Delegation sind die Titelkämpfe bisher weniger erfolgreich verlaufen, als man es sich als Zuschauer, aber auch aus Sicht von Swiss-Ski eigentlich erhofft hatte. Einzig Wendy Holdener sorgte in der Alpinen Kombination mit Silber dafür, dass die Schweiz im Medaillenspiegel vertreten ist.
Zum Vergleich: An der WM vor zwei Jahren in Cortina hatten die Schweizer AthletInnen nach 4 Rennen bereits fünfmal Edelmetall gewonnen: Lara Gut-Behrami und Corinne Suter staubten in Abfahrt und Super-G insgesamt vier Medaillen ab, hinzu kam die Bronzemedaille von Beat Feuz. Am Ende der WM resultierten für Swiss-Ski 9 Medaillen.
Fehlendes Wettkampfglück
Gemessen an der aktuellen Weltcup-Saison ist die bisherige Schweizer Ausbeute an der WM überschaubar. Um nicht zu sagen enttäuschend. Das trifft insbesondere auch auf den Super-G der Männer zu, in dem Marco Odermatt in diesem Winter die dominierende Figur war – und am Donnerstag als Vierter nun überraschend leer ausging.
Auch Walter Reusser hätte sich nach 4 Rennen mehr erhofft. Gleichzeitig versucht der Alpinchef von Swiss-Ski den Ball flach zu halten. «Marco hätte eine Medaille verdient gehabt. Vierter ist sicher nicht gerade die Lieblingsplatzierung an einer WM», so Reusser.
Zudem erinnerte er daran, dass Gut-Behrami im Super-G eine Medaille nur um 4 Hundertstel verpasste. Passte vor zwei Jahren in Cortina noch alles zusammen, fehlt heuer ein Stück weit schlicht auch einfach das nötige Wettkampfglück.
Bei den Österreichern läuft's ganz unverhofft
Wettkampfglück, das den Österreichern in Courchevel/Méribel bisher durchaus hold ist. Mit wenigen Erfolgserlebnissen angereist, legte der ÖSV einen regelrechten Traumstart hin: Gleich drei Medaillen staubte Österreich in der Kombi ab, hinzu kommt die Bronzemedaille von Cornelia Hütter im Super-G. Heisst: 4 Medaillen nach 4 Rennen – eine Bilanz, die man sich aus Schweizer Sicht erhofft hatte.
Zugegeben: Den Österreichern spielte bisher auch in die Karten, dass eine WM oftmals ihre eigenen Geschichten schreibt. Das zeigen etwa die beiden Kombi-Bronzemedaillen der Geschwister Raphael und Ricarda Haaser. Beide haben zuvor erst ein einziges Mal den Sprung auf ein Weltcup-Podest geschafft (im Super-G respektive im Team-Event).