Die «Walliser Welle»
Pünktlich auf die WM hin haben die Technik-Asse aus dem Wallis so richtig ihre Topform gefunden. Ramon Zenhäusern entschied den Slalom von Chamonix für sich, nachdem er bereits kurz zuvor in Schladming auf Rang 2 gefahren war. Gar schon zweifacher Siegfahrer dieses Winters ist Daniel Yule, der in Madonna und Kitzbühel triumphierte. Auch «Mr. Konstant» Loïc Meillard – der in seiner Jugend ins Wallis zog – schielt auf eine Medaille. Der Silbermedaillengewinner aus dem WM-Riesenslalom stand in Wengen (2.) und Val d'Isère (3.) auf dem Podest.
Die Mitfavoriten
- Henrik Kristoffersen (NOR)
- Clément Noël (FRA)
- Manuel Feller (AUT)
- Linus Strasser (GER)
Nicht weniger als 5 verschiedene Fahrer bestiegen in den bisherigen 8 Weltcup-Slaloms die oberste Stufe des Treppchens. Dementsprechend gross ist der Favoritenkreis für die WM-Ausgabe der unberechenbarsten Disziplin. Fraglos dazu gehört traditionell Henrik Kristoffersen, immerhin 23-facher Weltcupsieger im Slalom.
Das Heimpublikum hofft freilich auf Clément Noël, der sich in Peking zum Olympiasieger carvte und schier endloses Potenzial mitbringt. Heisse Eisen sind auch der stets zwischen Genie und Wahnsinn pendelnde Manuel Feller sowie sein exaktes Pendant, der äusserst zuverlässige Linus Strasser.
Die Fragezeichen
- Lucas Braathen (NOR)
- AJ Ginnis (GRE)
- Marco Schwarz (AUT)
Unter normalen Umständen würde auch Lucas Braathen zum innersten Favoritenkreis zählen. Doch der Norweger musste sich Anfang Februar einer Blinddarm-Operation unterziehen. Der Tanz durch den Stangenwald ist Braathens einziger WM-Auftritt, seine Form fraglich.
In Chamonix rückte AJ Ginnis plötzlich in den Fokus: Er, der zuvor noch nie in die Top 10 gefahren war, sorgte mit Rang 2 für das erste Podest eines Griechen im Weltcup. Gespannt darf man auch auf den Auftritt von Marco Schwarz sein. Der Kärntner zeigte bislang in Courchevel, dass ihm der Schnee taugt und er in allen Disziplinen über ein herausragendes Talent verfügt. Die Frage wird eher sein, wie viel Energie er noch im Tank hat.
Die Wahrscheinlichkeit, dass wir in diesem Jahr einen neuen Slalom-Weltmeister sehen, ist jedenfalls äusserst hoch. Der einzige noch aktive WM-Goldmedaillen-Besitzer in dieser Disziplin, Sebastian Foss-Solevaag, kämpft mit Abstimmungsproblemen beim Material.
Der letzte Schweizer
- Marc Rochat
Komplettiert wird das Schweizer Quartett durch Marc Rochat. Er fuhr mit den Rängen 7 und 9 in Garmisch-Partenkirchen sowie Adelboden in die Top 10. Im Alter von 30 Jahren kommt der Waadtländer zu seiner Premiere an einem Grossanlass. Für Rochat steht primär im Fokus, Spass zu haben, aber Vorsicht: «Ein Rochat, der Spass hat, ist gefährlich!»
Der Expertentipp
Marc Berthod hat für die letzte Entscheidung an der WM in den französischen Alpen drei Schweizer ganz weit oben auf seiner Favoritenliste – wenig überraschend sind es namentlich Meillard, Yule und Zenhäusern. «Alle erfreuen sich einer blendenden Form.» Zudem könne auch der Vierte im Bunde, Rochat, extrem schnell sein. Im unten stehenden Video verrät der SRF-Experte zudem, wer von der internationalen Konkurrenz den Schweizern gefährlich werden kann.
Das Podest an der letzten WM
- 1. Sebastian Foss-Solevaag (NOR)
- 2. Adrian Pertl (AUT)
- 3. Henrik Kristoffersen (NOR)