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Wie Zurbriggen und Gut-Behrami Holdener «sehr happy» über historische Silbermedaille

Wendy Holdener holt in ihrer Paradedisziplin erstmals seit 8 Jahren wieder Edelmetall – und egalisiert die Schweizer Bestmarke in Sachen WM-Medaillen.

Hört man sich das Interview von Wendy Holdener kurz nach dem Gewinn der Silbermedaille im WM-Slalom in Saalbach an, so fällt etwas ganz besonders auf: Die Phrase «Ich bin happy» kommt mehrmals über die Lippen der Schwyzerin.

Die Strapazen der bis anhin zwar erfolgreichen, gleichzeitig aber anstrengenden WM haben sie nicht aus dem Tritt gebracht. Auch dem Druck, in einem WM-Slalom etwa nach dem bitteren Out mit Gold vor Augen vor zwei Jahren endlich wieder abzuliefern, hielt Holdener souverän stand. Mit ihrer insgesamt 9. WM-Medaille hat die 31-Jährige nun den verdienten Lohn eingeheimst.

Der 2. Platz war das Resultat eines Steigerungslaufs. Nach Rang 4 am Morgen fuhr Holdener im 2. Durchgang die beste Zeit aller Athletinnen – und machte entsprechend noch 2 Positionen gut. «Mein Ziel war es, aktiv zu sein», erklärt die 31-Jährige ihre Herangehensweise im 2. Lauf. Bei jedem Tor habe sie sich gesagt: «Bewegen, bewegen, weiterpushen».

9. WM-Medaille = Schweizer Bestmarke

Einzig an Rast gab es am Samstag kein Vorbeikommen. «Camille ist heute einfach sensationell gefahren», würdigt auch Holdener die Leistung ihrer Landsfrau. Wohl ist das auch der Grund, weshalb sich die Schwyzerin keineswegs frustriert ob des verpassten WM-Titels, sondern hocherfreut über Silber zeigte. «Ich bin sehr happy, dass ich heute gut abschliessen kann.»

Die 9. WM-Medaille – die 3. an den Titelkämpfen in Saalbach nach je Silber im Team-Event und der Team-Kombination – brachte Holdener ausserdem einen Eintrag in die Swiss-Ski-Annalen ein. In Sachen Edelmetall-Sammlung an Weltmeisterschaften zog sie mit Pirmin Zurbriggen und Lara Gut-Behrami an der Schweizer Spitze gleich. Was ihr diese Medaille im Vergleich zu den anderen 8 bedeutet, findet die Schwyzerin allerdings schwierig einzuordnen: «Jede Medaille hat einen speziellen Platz.»

Emotionale Familie

Glücklich zeigte sich Holdener auch, als ihr Bilder ihrer jubelnden Familie und Freunde im Stadion gezeigt wurden. Sie habe gelernt, dass ihr das «nicht mehr so Stress macht» wie früher. Vor zwei Jahren habe ihr der im Februar 2024 an Krebs verstorbene Bruder und Manager etwa gesagt: «Danke, dass wir hier eine Woche Skiferien haben dürfen.» Solche Dinge habe sie über die Jahre mitnehmen können.

«Darum freue ich mich, dass es heute gut ausgegangen ist, nicht wie bei den letzten WM-Slaloms.» In Cortina hatte Holdener eine Medaille als Vierte verpasst, zwei Jahre später in Courchevel/Méribel schied sie als Halbzeit-Zweite im 2. Durchgang aus.

SRF zwei, sportlive, 15.2.2025, 13 Uhr ; 

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