Zwei Abfahrten und ein Super-G stehen in Lake Louise ab Freitag auf dem Programm. Wie die Schweizer Männer in der Vorwoche reisten auch die Frauen nicht in Bestbesetzung an. Michelle Gisin, die im Sommer am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt ist, verzichtet auf den Kanada-Abstecher.
Die zwei grössten Schweizer Trümpfe sind mit Lara Gut-Behrami und Corinne Suter aber am Start. Beide legten in der letzten Saison eine bestechende Konstanz an den Tag.
Gut-Behrami: Mit dem guten Sölden-Gefühl am Start
Gut-Behrami gewann im vergangenen Winter vier der sechs Super-G im Weltcup und sicherte sich überlegen die Kristallkugel für den Disziplinensieg. Auch in den beiden letzten Weltcup-Abfahrten in Val di Fassa war die Tessinerin die Schnellste, dazu holte sie in Cortina d'Ampezzo WM-Gold im Super-G und -Bronze in der Abfahrt.
Ich will die Antwort auf der Piste geben.
Der Einstand in den Olympia-Winter ist Gut-Behrami mit einem 2. Platz im Riesenslalom in Sölden geglückt. Auf dem Rettenbachgletscher bewegte sie sich Ende Oktober auf Augenhöhe mit Mikaela Shiffrin und weit über der restlichen Konkurrenz.
Die Tessinerin schlägt sich weiterhin mit einer langwierigen Erkältung herum, die sie durch die trockene Luft in Übersee und das Reisen noch nicht ganz weggebracht hat. Sie versucht demnach, sich so gut wie möglich abzuschotten und sich auf die Rennen zu konzentrieren. «Ich will die Antwort auf der Piste geben», liess Gut-Behrami verlauten.
Suter: Den Tritt rasch wieder gefunden
Suter krönte sich im Februar zur Abfahrtsweltmeisterin und wurde im WM-Super-G Zweite. Sie gewann im Weltcup die Abfahrt in Val d'Isère und fuhr in ihrer Paradedisziplin viermal auf das Podest, einmal mehr als im Super-G.
Die Schwyzerin gibt in Lake Louise ihren Saison-Einstand, nachdem sie sich vor zwei Monaten bei einem Sturz in St. Moritz Knochenprellungen in beiden Schienbein-Plateaus zugezogen hat. Nach fünf Wochen Pause fand sie den Tritt im Training schnell wieder.
Speedtrainer Roland Platzer hat überhaupt keine Bedenken: «Es fehlen die internationalen Vergleiche, aber sie macht einen guten Eindruck.» Suter sei vor der Verletzung ausgezeichnet gefahren und habe nun in Nakiska das volle Programm absolviert. Dabei sei sie schmerzfrei geblieben.
Die 2. Garde will sich beweisen
Und was kann man von der 2. Garde erwarten? Priska Nufer traut der Speedtrainer in dieser Saison den ersten Podestplatz zu. Joana Hählen hat die verkorkste letzte Saison abgehakt, in der sie nach einem Sturz in Val d'Isère blockiert war. Und Jasmine Flury gab ein Ausrüsterwechsel einen spürbaren Schub. Man darf also gespannt sein.