Kampf um die Kugel
Die beiden Haupt-Favoritinnen auf den Disziplinensieg nahmen das drittletzte Saisonrennen im Super-G ziemlich unterschiedlich in Angriff. Federica Brignone, zuvor 55 Punkte hinter Leaderin Lara Gut-Behrami zurück, zeigte einen wilden Ritt: Zweimal schrammte die Italienerin am Innenskifehler vorbei, im unteren Streckenabschnitt nahm sie noch eine Torstange mit.
Bei Gut-Behrami war mehr Vorsicht zu sehen. Geschuldet war diese wohl auch der zunehmend gezeichneten Piste in La Thuile. Nach der Tessinerin mit der Startnummer 13 kam keine Fahrerin mehr an die Bestzeiten heran. Gut-Behramis Auftritt reichte aber dennoch zum starken 4. Platz, 8 Hundertstel hinter Konkurrentin Brignone auf Rang 3.
Damit büsst sie 10 Punkte auf die Italienerin ein. Gut-Behrami kann aber weiter auf ihre 6. Kugel in dieser Disziplin hoffen – zwei Super-G-Rennen stehen in diesem Winter noch aus.
Das Podest
- 1. Emma Aicher (GER) 57,89 Sekunden
- 2. Sofia Goggia (ITA) +0,06 s
- 3. Federica Brignone (ITA) +0,39
Mit einem furiosen Schlussspurt krallte sich Emma Aicher ihren 2. Weltcupsieg – nach dem Überraschungserfolg in der Kvitfjell-Abfahrt vor zwei Wochen. Speziell in den letzten Toren vor dem Zielsprung, die viele Fahrerinnen zurückhaltend angingen, hielt die Deutsche voll drauf. Ihre Bestzeit in diesem Abschnitt machte am Ende auch den Unterschied aus.
Am nächsten kam der 21-Jährigen die routinierte Sofia Goggia. Der Italienerin gelang auf der verkürzten Piste eine für sie eher ungewohnt saubere Fahrt, am Ende fehlten nur 6 Hundertstel. Ihre Landsfrau Brignone komplettierte wie erwähnt das Podest.
Die weiteren Schweizerinnen
- 9. Michelle Gisin +1,20
- 14. Corinne Suter +1,60
- 15. Joana Hählen +1,62
- 24. Malorie Blanc +2,75
- 29. Priska Ming-Nufer +3,14
- 35. Janine Schmitt +3,37
Im italienischen Frühlingsschnee brach die Piste stellenweise früh, was die tieferen Startnummern bevorteilte. Zudem wurden die Sichtverhältnisse ab der Startnummer 20 deutlich schlechter. Davon profitieren konnte unter anderem Michelle Gisin. Mit einer verhaltenen, aber soliden Fahrt reichte es mit der tiefen Nummer 5 zu Platz 9. Damit steigen ihre Chance für eine Teilnahme beim Weltcupfinale im Super-G deutlich.
Medizinischer Notfall am Streckenrand
Nach der Fahrt von Brignone war das Rennen für gut 25 Minuten unterbrochen worden. Auf TV-Bildern war zu sehen, wie Rettungskräfte am Streckenrand eine Person versorgten. In diesem Bereich hielten sich Trainer und Betreuer auf. Kurz danach kam ein Rettungshubschrauber angeflogen. Nähere Informationen lagen zunächst nicht vor.
So geht es weiter
Bereits am Freitag geht in La Thuile erneut ein Super-G über die Bühne. Damit wird das «Wochenende» im Aostatal auch beschlossen, die eigentlich für Donnerstag geplante Abfahrt musste abgesagt werden. In einer Woche folgt dann das Weltcupfinale in Sun Valley/Idaho. Die Speed-Fahrerinnen sind gleich zum Auftakt am Samstag, 22. März (Abfahrt) und am Sonntag (Super-G) gefordert.