Das Podest
- 1. Mikaela Shiffrin (USA) 2:03,51 Minuten
- 2. Lara Gut-Behrami (SUI) +0,10 Sekunden
- 3. Marta Bassino (ITA) +0,47
Lara Gut-Behrami war im 2. Riesenslalom von Semmering auf bestem Weg zu ihrem 2. Weltcup-Sieg dieser Saison. Die Tessinerin fuhr im 1. Lauf am österreichischen Zauberberg in einer eigenen Liga und verdiente sich die Halbzeit-Führung mit einem wilden Ritt.
Die Einzige, die auf der erneut unruhigen Piste noch mit der 31-Jährigen mithalten konnte, war Mikaela Shiffrin. Die Vortagessiegerin verlor im 1. Durchgang 22 Hundertstel auf Gut-Behrami, alle anderen Konkurrentinnen lagen 8 Zehntel und mehr zurück.
Doch am Nachmittag legte die US-Amerikanerin noch eine Schippe drauf. Trotz eines kleinen Fehlers verwies sie Gut-Behrami auf den 2. Rang und feierte damit den 2. Sieg innert 24 Stunden sowie ihren insgesamt 4. Erfolg in Semmering. Mit nun 79 Weltcupsiegen rückt sie immer näher an die Rekordhalterin Lindsey Vonn (82 Siege) heran.
10 Hundertstel fehlten der Schweizerin zu ihrem 2. Saisonsieg. Seit ihrem Triumph zum Saisonauftakt in Killington war Gut-Behrami nie mehr über einen 7. Rang hinausgekommen, so auch am Vortag nicht. Nun schloss sie das Jahr 2022 dank ihrem 16. «Riesen»-Podestplatz doch noch mit einem wertvollen Erfolg ab.
Mit Marta Bassino komplettierte die derzeit konstanteste Fahrerin das Podest: Die Italienerin jubelte auch im 4. Riesenslalom dieser Saison auf dem Treppchen.
Die weiteren Schweizerinnen
- 15. Wendy Holdener +2,49
- 16. Andrea Ellenberger +2,57
- 23. Simone Wild +3,48
- 26. Michelle Gisin +3,74
- 27. Camille Rast +3,76
- 28. Corinne Suter +4,21
Hinter Gut-Behrami war die Lücke zu den weiteren Schweizerinnen gross. Als zweitbeste Swiss-Ski-Athletin auf der wilden Piste kam Wendy Holdener als 15. ins Ziel. Die Unteribergerin verbesserte sich nach dem 23. Rang am Vortag und sagte: «Ich wusste jetzt besser, wie es hier ist. Trotzdem – die Sicherheit ist noch nicht ganz da.»
Direkt hinter Holdener überzeugte Andrea Ellenberger mit ihrem besten Saison-Resultat. Auch Simone Wild bewies Konstanz und sammelte erneut Punkte.
Gleich 3 Schweizerinnen fanden sich am Ende des Punkte-Klassements wieder. Für Michelle Gisin als 26. setzte es damit nach dem 12. Platz tags zuvor allerdings einen Dämpfer ab. Camille Rast und Corinne Suter fuhren direkt hinter der Obwaldnerin auf den 27. bzw. 28. Rang. Die Schwyzer Speed-Spezialistin dürfte damit viel eher zufrieden sein, erreichte sie doch erstmals seit einem Jahr überhaupt wieder den 2. Durchgang.
Die weiteren von den insgesamt 10 gestarteten Schweizerinnen hatten den 2. Lauf verpasst. Die 18-jährige Appenzellerin Stefanie Grob wurde 37. und schaffte es damit in ihrem 2. Weltcuprennen diesmal ins Ziel, 2 Ränge hinter ihr wartet Vivianne Härri auch nach dem 4. «Riesen» dieser Saison weiter auf Punkte. Vanessa Kasper schied aus.
Die Krone gerichtet
Für eine schöne Geschichte sorgte die Kanadierin Valérie Grenier. Am Mittwoch noch wurde sie als Viertplatzierte des 1. Laufs disqualifiziert, weil sie zu früh gestartet war. Nur 24 Stunden später zeigte sie sich nach dem bitteren Out unbeeindruckt und überzeugte mit dem 5. Platz, am Nachmittag gewann sie 7 Ränge.
So geht es weiter
Am Donnerstag findet das Ski-alpin-Jahr der Frauen gleichenorts seinen Abschluss: Mit dem Slalom steht das letzte Weltcup-Rennen in diesem Kalenderjahr auf dem Plan.