Das Podest
- 1. Linus Strasser (GER) 1:46,00
- 2. Atle Lie McGrath (NOR) + 0,03 s
- 3. Manuel Feller (AUT) + 0,39
Noch im Zielraum von Kitzbühel hatte Linus Strasser den Ganslernhang einen «Schweinsberg» genannt. Nun sicherte sich der Deutsche drei Tage später seinen 3. Weltcup-Sieg – ausgerechnet beim Slalom-Klassiker von Schladming. Der 25-Jährige schaffte mit dem Premierensieg eines Deutschen auf der Planai ein Kunststück, das sämtlichen seiner Landsmänner bisher verwehrt blieb.
Hinter dem Fünftplatzierten zur Rennhälfte fuhren der erst 21-jährige Atle Lie McGrath und Manuel Feller auf das Podest. Beide schrieben damit besondere Geschichten: Für den Norweger, der zum ersten Mal in Schladming am Start stand und im Ziel Freudentränen vergoss, war es der 1. Podestplatz überhaupt. Für den Lokalmatador war es der verdiente Lohn für einen entfesselten Auftritt im 2. Durchgang. Feller zeigte besonders im Steilhang eine einwandfreie Fahrt, die ihn von Rang 28 noch auf den 3. Platz trug.
Zur tragischen Figur auf der Planai avancierte Kristoffer Jakobsen, der die Konkurrenz im 1. Lauf noch um 8 Zehntelsekunden und mehr distanziert hatte. Wie bereits einige Male zuvor hielt der Schwede dem Druck in der Entscheidung nicht stand und fädelte beim 3. Tor ein. Weil auch der Halbzeit-Zweite Giuliano Razzoli ausschied, stand Strassers Sieg nichts mehr im Weg. Clément Noël und Lucas Braathen, nach dem 1. Lauf noch zeitgleich auf Rang 3, fielen im 2. Durchgang weit zurück.
Die glasige Piste selektionierte stark und forderte bereits im 1. Durchgang einige bekannte Opfer: So schied etwa Alexis Pinturault nach einer verkorksten Fahrt aus, und auch der Kroate Filip Zubcic rutschte weg. Mit Fabio Gstrein und Johannes Strolz musste auch ein österreichisches Duo beim Heimrennen die Segel früh streichen.
Die Schweizer
- 10. Tanguy Nef + 0,64
- 13. Luca Aerni + 0,79
- 15. Daniel Yule + 1,20
- 16. Loïc Meillard + 1,23
- 18. Ramon Zenhäusern + 1,45
- 21. Sandro Simonet + 1,51
- 25. Marc Rochat + 2,11
- OUT Reto Schmidiger
Der 2. Rang von Daniel Yule in Wengen bleibt vorerst der einzige Podestplatz der Schweizer Slalomfahrer in diesem Winter. Von den 8 Swiss-Ski-Athleten im 2. Lauf gelang nur Tanguy Nef der Sprung in die Top 10. Der auf Platz 8 zwischenplatzierte Genfer büsste bei seinem 2. Auftritt zwar noch 2 Plätze ein, lag aber nur eine Viertelsekunde hinter dem Podest. Luca Aerni machte in der Entscheidung immerhin 8 Plätze gut und fuhr auf Rang 13.
Ramon Zenhäusern und Yule verabschiedeten sich wie in Kitzbühel bereits nach dem 1. Einsatz aus der Podest-Entscheidung. Zur Rennhälfte betrugen die Rückstände der beiden eineinhalb und knapp 2 Sekunden, zum Schluss setzte es für das Duo mit den Rängen 15 und 18 eine nächste Enttäuschung ab. Auch der 16. Platz von Loïc Meillard – nach Rang 10 zur Rennhälfte und einem misslungenen 2. Durchgang – entsprach nicht den Ansprüchen des Romand. Reto Schmidiger scheiterte in seiner Comeback-Saison wiederum im 2. Lauf.
So geht's weiter
Für die Technik-Cracks fungierte das Spektakel in Schladming als letzte Hauptprobe vor der Abreise nach Peking. Der Olympia-Slalom der Männer steht dann am 16. Februar an. Nach den Olympischen Winterspielen kehren die Athleten mit zwei Slaloms in Garmisch Ende Februar (25./26.2.) in den Weltcup zurück.