Aufregung im Schweizer Lager beim Weltcup-Finale in Saalbach: Lara Gut-Behrami hat ihren langjährigen Konditions-Trainer Alejo Hervas vor den beiden letzten Rennen des Winters nach Hause geschickt, wie Alpin-Direktor Hans Flatscher gegenüber SRF bestätigte. «Es ist sicher so, dass die Vertrauensbasis zwischen Lara und Alejo nicht mehr gegeben ist. Das führte zur Trennung.»
Hintergrund dieser überraschenden Massnahme: Der 48-jährige Spanier liebäugelt offenbar mit einem Wechsel per nächster Saison zum Schweizer Männer-Team. «Alejo hat Interesse, sich vielleicht woanders weiterzuentwickeln», so Flatscher. Die Gespräche und Gruppenzusammenstellungen für die Saison 2024/25 würden aber erst nach dem Weltcup-Finale geführt.
Flatscher: Gut-Behrami plant die Zukunft
Weil Gut-Behrami nun Wind von den Absichten Hervas' bekommen hatte, stellte sie ihn in Saalbach zur Rede. Mit der Konsequenz, dass die frisch gebackene Gesamtweltcupsiegerin ihren Kondi-Trainer umgehend nach Hause schickte. «Sie hat fix damit gerechnet, dass er weiter in ihrem Team ist», erklärt Flatscher. Er gehe davon aus, dass Gut-Behrami nach ihrer erfolgreichen Saison weiterfahren wird.
Und für Hervas könnte die Reise bei Swiss-Ski, wo er schon angestellt ist, weitergehen. Denn nach dem Abgang von Marco Odermatts Kondi-Trainer Kurt Kothbauer ist ein Platz frei geworden.
Hervas geniesst grosses Ansehen bei Swiss-Ski
Hervas geniesst grosses Ansehen im Verband. Er war in den vergangenen Jahren ein wichtiger Eckpfeiler bei Gut-Behramis Erfolgen. Mit Hervas in ihrem Team holte die Tessinerin zweimal WM-Gold, einen Olympia-Titel und über 20 Weltcupsiege.
Dass der Zeitpunkt des Zerwürfnisses zwischen Hervas und Gut-Behrami ungünstig ist, gibt Flatscher zu. Dennoch hält er zum Spanier: «Wir schätzen Alejo sehr, als Trainer und als Menschen. Er ist ein hochkarätiger Mann. Bei uns ist nichts dazwischen.»