Nach ihrem Sturz beim ersten Super-G in Val d'Isère verzichtete Tina Weirather trotz grossen Schmerzen bewusst auf einen Spitalbesuch. Denn die befürchtete Diagnose – eine Fraktur in der Hand – hätte ziemlich sicher das Aus für die Reprise vom Sonntag bedeutet.
Die linke Hand der 28-Jährigen ist ziemlich angeschwollen und blau gezeichnet. Der Bewegungsradius ist deutlich eingeschränkt. Deswegen braucht Weirather jetzt Gewissheit und wird sich am Montag nach ihrer Rückkehr aus Frankreich untersuchen lassen.
Ein Einsatz am Dienstag im Riesenslalom hätte keinen Sinn gemacht. Denn im «Riesen» ist der Stockeinsatz elementar. «Ich kann aber die Stöcke nicht richtig halten», klagte sie.
Den Widrigkeiten getrotzt
In Val d'Isère spekulierte die Liechtensteinerin zunächst auf eine Absage des Rennens. Als dieser Wunsch unerfüllt blieb, biss sie auf die Zähne und trat mit einem Gummiband an, das ihre linke Hand fixierte.
Weirather konnte unterwegs die Schmerzen voll ausblenden und raste hinter Überraschungssiegerin Anna Veith auf Rang 2. «Darüber bin ich sehr stolz und happy», erklärte sie gegenüber SRF.
Es werden Erinnerungen wach
Schon Anfang dieses Jahres hatte Weirather nach dem Riesenslalom in Kronplatz wegen eines ähnlichen Zwischenfalls eine kurze Pause einlegen müssen. Damals gewann sie nur 10 Tage nach dem Bruch des linken Mittelhandknochens an der WM in St. Moritz die Silbermedaille im Super-G.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 17.12.2017 10:45 Uhr