Nach den Rennen in Beaver Creek macht der Speed-Tross der Frauen in diesem Winter erstmals in Europa Halt. In St. Moritz steht am Samstag und Sonntag je ein Super-G auf dem Programm. Die Rennen im Engadin sind vor allem für Lara Gut-Behrami immer wieder speziell. Auf der einen Seite natürlich, weil sie in der Schweiz stattfinden. «Die Piste ist wunderschön, die Stimmung cool. Es könnte nicht besser sein, als vor Weihnachten solche Rennen zu fahren», schwärmt die Tessinerin.
Auf der anderen Seite feierte Gut-Behrami in St. Moritz spezielle Erfolge – erlebte aber auch einen herben Rückschlag:
- Februar 2008: Die damals 16-Jährige stürzt regelrecht zu ihrem 1. Podestplatz im Weltcup – und das in ihrer allerersten Weltcup-Abfahrt. Mit dem Sieg vor Augen kommt sie kurz vor dem Ziel zu Fall, rutscht auf dem Rücken über die Ziellinie und beendet das Rennen auf Rang 3.
- Dezember 2008: Nicht einmal 1 Jahr später feiert Gut-Behrami an gleicher Stelle ihren ersten von mittlerweile 45 Weltcup-Siegen. Im Super-G fährt sie allen davon und triumphiert vor Landsfrau Fabienne Suter (+0,63 Sekunden) und der Italienerin Nadia Fanchini.
- Februar 2017: Beim Einfahren für den Kombi-Slalom an der WM kommt der grosse Schock: Gut-Behrami stürzt und zieht sich einen Kreuzbandriss und eine Meniskus-Verletzung im linken Knie zu. Die Saison ist zu Ende. Es ist die 2. schwere Verletzung der Tessinerin, nachdem sie wegen einer Hüftluxation schon die komplette Olympia-Saison 2009/10 verpasste.
«St. Moritz war schon immer speziell», blickt die 33-Jährige nun auf die beiden Rennen vom Samstag und Sonntag voraus. «Und wenn ich an die Vergangenheit denke, dann denke ich nur an das Positive. Den 1. Weltcup-Sieg ausgerechnet zuhause feiern zu dürfen, ist schon sehr speziell.»
Insgesamt stand Gut-Behrami in St. Moritz 8 Mal auf dem Podest (3 Siege). Hinzu kommt der Gewinn von WM-Silber im Super-G 2017 – 3 Tage vor ihrem fatalen Sturz beim Einfahren. Nach dem verheissungsvollen Saisonstart in Beaver Creek (Rang 3 in der Abfahrt und Rang 2 im Super-G) sind die Aussichten auf einen weiteren Podestplatz an ihrem «speziellen» Ort also gar nicht mal so schlecht.