Nächsten Samstag lancieren die Alpin-Frauen in Sölden traditionsgemäss die Ski-Saison. Auch für Tina Weirather markierte der Rettenbachgletscher 10 Mal den Startschuss, nicht aber heuer. Die 30-Jährige lässt den Auftakt-Riesenslalom sausen – und hat dieser Disziplin überhaupt gänzlich den Rücken zugekehrt.
42 gültige Resultate weist sie in dieser Sparte aus. Als «Riesen»-Siegerin von Val d'Isère im Dezember 2013 fuhr sie im Weltcup total 6 Mal aufs Podest. Vergangenen Winter gab es noch einen einzigen Auftritt. Nun sagt sich Weirather: «Ich will stärker fokussieren und mehr Zeit haben, um noch professioneller zu trainieren.»
Drei Disziplinen wurden mir zu viel. Ich bin in meiner Karriere an einem Punkt angelangt, wo mir Mittelmass einfach zu wenig ist.
Das Handicap wäre schon am Start gross
Bei ihrem Besuch im sportpanorama führte die Liechtensteinerin ihren Entscheid aus: «Drei Disziplinen wurden mir zu viel. Ich bin in meiner Karriere an einem Punkt angelangt, wo mir Mittelmass einfach zu wenig ist.» Lieber setze sie voll auf Abfahrt und Super-G und wolle dafür dabei das Maximum herausholen.
Erschwerend käme dazu, dass Weirather in Sölden von weit hinten starten müsste, da sie deutlich zu wenig Riesenslalom-Punkte auf ihrem Konto hat. «Diese Ausgangslage ist schwierig. Man ist so schnell ‹ab vom Schuss›.» Und ihr Anspruch sei es eben nicht mehr, um 20. Plätze mitzufahren, betont sie nochmals.
Die Suche nach neuen Ansätzen
Lieber möchte sie im Speedbereich nochmals an die herausragenden Winter 2016/17 und 2017/18 anknüpfen. Im Super-G eroberte die Tochter der Ex-Skirennfahrer Harti Weirather und Hanni Wenzel 2017 in St. Moritz WM-Silber und raste im Folgejahr in Pyeongchang zur Olympia-Bronzemedaille. Zudem gewann sie in dieser Zeitspanne 2 Mal die kleine Kristallkugel für Rang 1 in der Disziplinenwertung Super-G.
Weirather ist nochmals bereit, neue Wege zu gehen. Dazu gehören nicht nur die Bündelung ihrer Kräfte und eine gezieltere Rennplanung. Die 9-fache Weltcup-Siegerin verspricht sich nach einem Trainerwechsel auch neue Impulse und hat im Technik-Bereich Veränderungen eingeleitet.
Sendebezug: SRF zwei, «sportpanorama», 20.10.2019 18:30 Uhr