Zum 13. Mal in dieser Saison bestieg Lara Gut-Behrami in Crans-Montana das Weltcup-Podest. Damit egalisierte sie ihre Bestmarke aus dem Winter 2015/16, als sie zum bisher einzigen Mal den Gesamtweltcup gewann. Der Gang auf das Treppchen ist für die Tessinerin Gewohnheitssache und doch erlebte sie am Samstag eine Premiere.
Wie sie im SRF-Interview verriet, musste sich Gut-Behrami kurz vor dem Start übergeben. «Weil ich so müde war. Das ist mir noch nie passiert.» Die 32-Jährige klagt schon länger über die Strapazen der langen Saison, ist an den Renntagen dennoch immer auf den Punkt bereit. «Ich probiere, so wenig Energie wie möglich zu verlieren. Wenn ich am Start stehe, versuche ich die Spannung aufzubringen», verriet sie nach Rang 3 in der Abfahrt von Crans-Montana ihr Erfolgsrezept.
Es winken 4 Kugeln
Obwohl ihre Siegesserie von 4 Erfolgen de suite riss, machte Gut-Behrami einen weiteren grossen Schritt in Richtung Kugelbescherung. Neben der Führung im Gesamt-, Riesenslalom- und Super-G-Weltcup hat sie am Samstag nun auch die Führung in der Abfahrtswertung an sich gerissen. Ein Umstand, den die Tessinerin besonders freut.
In der Abfahrt sei sie zu Beginn der Karriere häufig aufs Podest gefahren, später wurde der Super-G zu ihrer Paradedisziplin. «Die Abfahrt ist eine Disziplin, bei der ich bei gewissen Bedingungen schnell fahren kann und bei anderen überhaupt nicht.» Dass sie jetzt ganz vorne dabei sein kann, sei der «Wahnsinn».
Die Aussichten sind auch in Bezug auf die grosse Kugel rosig. Im Gesamtweltcup beträgt der Vorsprung auf Mikaela Shiffrin nun 165 Punkte. Bis die verletzte US-Amerikanerin in Are in den Weltcup zurückkehrt, stehen noch vier Super-G und eine Abfahrt auf dem Programm. Behält Gut-Behrami die Müdigkeit weiter unter Kontrolle, könnte dann schon eine Vorentscheidung gefallen sein.