Am 19. April 1995 erklärte Vreni Schneider ihre Karriere für beendet. An einer Pressekonferenz in Regensdorf verkündete sie den Schritt, der nach dem dritten Gewinn des Gesamtweltcups erwartet worden war.
Eine beliebte Botschafterin
Der Abgang der damals 30-jährigen Elmerin schmerzte die Ski-Schweiz. Tags darauf wurde Schneider denn auch in allen Zeitungen des Landes für ihre Leistungen gewürdigt. Wie beliebt sie war, verdeutlicht dieser Kommentar der Neuen Zürcher Zeitung: «Eine bessere Botschafterin als das ‹Gold-Vreni› konnte sich die Schweiz – und die ganze Skibranche – nicht wünschen.»
Die heute 55-Jährige hatte den Ski-Weltcup in den 1980er und 1990er-Jahren geprägt. Die Riesenslalom- und Slalom-Spezialistin hält noch heute, ein Vierteljahrhundert nach ihrem Rücktritt, verschiedene Rekorde. Mit 55 Weltcup-Siegen steht sie zudem noch immer an Position 4 der Allzeit-Bestenliste.
Schneiders Einstieg in die Welt der besten Skifahrerinnen war rasant verlaufen. Nachdem sie am 4. Dezember 1983 ihr Weltcup-Debüt gegeben hatte, feierte sie nur rund ein Jahr später, am 17. Dezember 1984, den ersten Sieg: Beim Riesenslalom von Santa Caterina war sie kurz nach ihrem 20. Geburtstag die Schnellste.
Ein eindrückliches Palmarès
Es war der Anfang einer 11-jährigen Karriere, in der Schneider die Konkurrenz teilweise zur Verzweiflung trieb. Drei Mal gewann sie den Gesamtweltcup – so oft wie keine andere Schweizerin vor und nach ihr.
Auch an Grossanlässen war die Elmerin überaus erfolgreich. An den Olympischen Winterspielen von Calgary 1988 triumphierte sie im Slalom und Riesenslalom, 1994 in Lillehammer kam ein kompletter Medaillensatz dazu.
An Weltmeisterschaften zeigte sie sich konstant und holte 1987, 1989 und 1991 jeweils Gold (zwei Mal im Riesenslalom, ein Mal im Slalom). Dazu eroberte sie drei weitere WM-Medaillen.
Die Gesamtweltcupsiegerinnen nach Vreni Schneider
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Bild 1 von 16. Im grossen Stil abgeräumt. Vreni Schneider, hier mit den kleinen Kugeln für den Gewinn der Riesenslalom- und Slalom-Wertung, gewinnt 1995 zum dritten und letzten Mal den Gesamtweltcup. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 16. Schneiders Nachfolgerin. Katja Seizinger tritt 1996 die Nachfolge von Vreni Schneider an. Die Deutsche gewinnt den Gesamtweltcup zudem auch 1997/98. Bildquelle: imago images.
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Bild 3 von 16. Als erste Schwedin. Pernilla Wiberg, hier beim Slalom am Weltcup-Finale in Vail, sichert sich in der Saison 1996/97 den Gesamtweltcup. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 16. Hat allen Grund zum Strahlen. Im Frühling 1999 beendet Alexandra Meissnitzer eine sechsjährige Durststrecke und gewinnt als erste Österreicherin seit Anita Wachter 1993 wieder den Gesamtweltcup. Bildquelle: imago images.
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Bild 5 von 16. Wieder eine Österreicherin. Mit Renate Götschl holt im Winter 1999/2000 eine Speed-Spezialistin die grosse Kristallkugel. Bildquelle: imago images.
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Bild 6 von 16. Drei Totale-Triumphe. Janica Kostelic gewinnt im Frühling 2001 als erste Kroatin überhaupt den Gesamtweltcup. Die begnadete Allrounderin ist auch in den Saisons 2002/03 sowie 2005/06 die Beste. Bildquelle: imago images.
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Bild 7 von 16. Eine Speedfahrerin zuoberst. Mit Michaela Dorfmeister setzt sich im Kampf um den Gesamtweltcup 2002 wieder eine Österreicherin durch. Bildquelle: imago images.
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Bild 8 von 16. Jubel à la Pärson. Anja Pärson tritt 2003/04 in die Fussstapfen ihrer schwedischen Landsfrau Pernilla Wiberg. In der darauffolgenden Saison gewinnt die Allrounderin den Gesamtweltcup erneut. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 16. Nach der Umstellung zum Coup. Nach dem Einstieg in allen Disziplinen holt die einstige Technikerin Nicole Hosp 2007 für Österreich nach 4 Jahren Unterbruch wieder den Gesamtweltcup. Bildquelle: imago images.
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Bild 10 von 16. Die erste von vier grossen Kugeln. Als zweite Amerikanerin nach Tamara McKinney 1983 sichert sich Lindsey Vonn im Winter 2007/08 den ersten Gesamtweltcup-Sieg. Dieses Kunststück wiederholt sie 2008/09, 2009/10 sowie 2011/12. Bildquelle: imago images.
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Bild 11 von 16. Wieder einmal eine Deutsche. Im Winter 2010/11 verhindert die Deutsche Maria Riesch den vierten Gesamtweltcup-Triumph in Folge von Lindsey Vonn. Bildquelle: imago images.
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Bild 12 von 16. Nach einem Winter der Superlative. Mit dem Allzeit-Punkterekord von 2414 Zählern sichert sich Tina Maze nach einem Traumwinter 2012/13 den Gesamtweltcup – als erste Slowenin überhaupt. Bildquelle: Reuters.
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Bild 13 von 16. Zweimal in Serie die Beste. Anna Fenninger holt die grosse Kristallkugel im Frühling 2014 wieder nach Österreich. Im Winter darauf wiederholt sie den Coup. Bildquelle: imago images.
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Bild 14 von 16. 21 Jahre nach Vreni Schneider. Die Tessinerin Lara Gut feiert am Weltcup-Finale 2016 in St. Moritz den Gewinn des Gesamtweltcups – als insgesamt siebte Schweizerin. Bildquelle: Keystone.
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Bild 15 von 16. Wieder ein amerikanischer Hattrick. Nach Lindsey Vonn schafft auch Mikaela Shiffrin den Hattrick: Das Ausnahmetalent gewinnt den Gesamtweltcup zwischen 2017 und 2019 drei Mal in Folge. Bildquelle: imago images.
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Bild 16 von 16. Überraschende Premierensiegerin. Nach dem vorzeitigen Abbruch der Weltcup-Saison 2019/2020 aufgrund der Coronavirus-Pandemie steht Federica Brignone zuoberst – als erste Italienerin gewinnt sie den Gesamtweltcup. Bildquelle: imago images.