Im Februar beendete Lindsey Vonn ihre Karriere. Zum Abschluss sicherte sie sich an der WM in Are die Bronzemedaille in der Abfahrt. Der Körper der 82-fachen Weltcupsiegerin und schillernden Figur im Skiweltcup der Frauen der letzten 15 Jahre spielte nicht mehr mit. Bühne frei also für andere.
Vonns US-Landsfrau Mikaela Shiffrin hat sich längst als neues Aushängeschild etabliert. Nur in der Abfahrt war sie im letzten Winter nicht die Nummer 1. Dies könnte sich allerdings ändern. Shiffrin, die in dieser Saison schon die Slaloms in Levi und Killington gewonnen hat, soll das Abfahrtstraining in der Zwischensaison merklich intensiviert haben.
Gut-Behrami, Suter und Gisin als Trümpfe
Vonns Abschied eröffnet aber auch den Schweizerinnen neue Perspektiven. Cheftrainer Beat Tschuor hofft, «dass eine Schweizerin in die Lücke springt». Lara Gut-Behrami befand sich einst auf gutem Weg zur neuen Dominatorin, hatte in den letzten Jahren aber Probleme. Corinne Suter und Michelle Gisin sind Kandidatinnen für Spitzenplätze.
Goggia, Stuhec und Shiffrin als Messlatte
Um ins internationale Rampenlicht zu treten, müssen die Schweizer Speedfahrerinnen eine Schippe drauflegen. In der Abfahrt standen letzte Saison die 3 Österreicherinnen Nicole Schmidhofer, Stephanie Venier und Ramona Siebenhofer zuvorderst, begünstigt durch das verletzungsbedingte Aus von Ilka Stuhec und den verspäteten Einstieg von Sofia Goggia.
Im Super-G war Gut-Behrami als Siebte der Gesamtwertung die beste Schweizerin. Die Italienerin Goggia, die neu vom Walliser Stefan Abplanalp gecoachte Slowenin Stuhec und Shiffrin dürften hier die Messlatte setzen.
Ich glaube, sie hat noch einmal einen Schritt getätigt.
Tschuor verweist zwar auf die fehlende Breite im Schweizer Team. Er ist aber überzeugt, dass Suter zu einigem imstande ist, nachdem es «in der letzten Saison Klick gemacht» hat. «Ich glaube, sie hat noch einmal einen Schritt getätigt. Sie ist reifer geworden und arbeitet jetzt noch professioneller», sagt er.
Gisin ist ausser in den Parallelrennen in allen Disziplinen vorne dabei, Tschuor relativiert aber: «Es fehlen die Big Points», sprich: Siege.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 01.12.19, 15:45 Uhr