Alles war angerichtet für den 4. Podestplatz von Lara Gut-Behrami in dieser Saison. Die Tessinerin lag beim Weltcup-Riesenslalom im österreichischen Semmering nach dem 1. Lauf auf dem starken 2. Rang, nur 15 Hundertstel hinter Leaderin Federica Brignone. Doch im Finale hängte sie an einem roten Tor an und kam beinahe zum Stillstand. Anstelle eines Podestplatzes schaute letztlich nur Rang 9 heraus, 1,83 Sekunden hinter der Siegerin.
Und die hiess wie schon im Saison-Auftaktrennen in Sölden Brignone. Die Italienerin verteidigte ihre Halbzeit-Führung souverän. Für die 34-Jährige war es der 29. Weltcupsieg ihrer Karriere. Gleichzeitig übernahm sie von Camille Rast die Führung im Gesamtweltcup.
Das Podest
- 1. Federica Brignone (ITA) 2:03,14
- 2. Sara Hector (SWE) +0,57
- 3. Alice Robinson (NZL) +0,90
Olympiasiegerin Sara Hector bestätigte ihre starke Form. Die schwedische Siegerin des letzten Riesenslaloms in Killington hatte nach dem 1. Lauf auf dem 3. Platz gelegen und profitierte von Gut-Behramis Ausfall. Alice Robinson gewann im Finale noch 3 Plätze und kletterte nach Sölden (2.) erneut auf das Podest.
Die weiteren Schweizerinnen in den Punkten
- 17. Camille Rast + 2,75
- 21. Wendy Holdener +3,13
- 24. Simone Wild +3,65
Von Gut-Behrami abgesehen, blieben die Schweizerinnen auf der «Panoramapiste» unter ihren Möglichkeiten. Sowohl Camille Rast, die 3. von Killington, als auch Wendy Holdener büssten ihre Chancen auf einen Spitzenplatz bereits im 1. Lauf ein. Im Finale verloren beide noch einige Ränge.
Holdener ist gesundheitlich angeschlagen. Auf den Slalom vom Sonntag hätte sie sich noch mit etwas Training vorbereiten wollen. «Aber die Erholung ist wichtiger, damit ich wieder angreifen kann». Rast meinte: «Ich wollte im 1. Lauf zuviel, im 2. Durchgang fehlte es dann. Ich muss eine gute Mitte finden.»
Scheib rettet Ehre der Österreicherinnen
Für die Gastgeberinnen sah es bei Halbzeit düster aus. Beste Österreicherin war Ricarda Haaser als 12., direkt vor Julia Scheib. Letztere legte dann aber einen starken 2. Lauf hin und verbesserte sich dank Laufbestzeit um 7 Plätze auf den 6. Schlussrang.
Dennoch bleibt es (geschlechterübergreifend) nach fünf Heimrennen bei dem einen österreichischen Podestplatz, den Scheib zum Saisonstart in Sölden einfuhr.
Für fünf der acht gestarteten Ski-Austria-Vertreterinnen war schon nach dem 1. Lauf Schluss, unter anderem für Katharina Liensberger. Symptomatisch für den Auftritt des Heimteams war der völlig missglückte Start von Katharina Huber.
Pech hatte Clara Direz. Der einzigen Französin im Finale verschnitt es bei der Zieleinfahrt die Ski. Sie fiel auf den Hinterkopf sowie in die Werbebande und musste für einige Minuten gepflegt werden.
So geht es weiter
Am Sonntag (ab 10:15 Uhr live auf SRF zwei) geht das Kalenderjahr 2024 für die Weltcup-Fahrerinnen in Semmering mit einem Slalom zu Ende. Am 4. und 5. Januar sind im slowenischen Kranjska Gora erneut die Technikerinnen gefragt (je ein Riesenslalom und ein Slalom).