Die letzte Saison hatte für Michelle Gisin unerfreulich und überraschend früh geendet. Beim Super-G in Garmisch-Partenkirchen zog sich die 25-Jährige eine Knieverletzung zu und musste sich deshalb vorzeitig in die «Sommerpause» verabschieden.
Dies hat dazu geführt, dass die Vorbereitung für Gisin diesmal etwas anders verlaufen ist. Vor allem deshalb, weil sie früher als sonst begonnen hat. «Ich habe ausdauermässig mehr gemacht als sonst, gezwungenermassen», sagt Gisin denn auch. Ein Umstand, der sich noch auszahlen könnte.
Volles Programm auch ohne Grossanlass
Für viele Athleten kommt die Saisoneröffnung mit dem Riesenslalom in Sölden jeweils fast zu früh. Nach dem Auftakt auf dem Rettenbachgletscher folgt eine fast einmonatige Pause, ehe es dann erst ab Ende November so richtig los und vor allem Schlag auf Schlag geht.
Für Gisin ist das diesmal kein Problem. «Es sind schon ein paar Monate mehr, wenn du seit Januar auf die neue Saison wartest. Diesmal kommt Sölden für mich deshalb zum richtigen Zeitpunkt», sagt sie.
Vorfreude und Nervosität sind bei der Engelbergerin heuer auch deshalb etwas grösser, weil sie «im Riesenslalom bisher nicht so zeigen konnte, was möglich ist», so die Allrounderin. Ihr Ziel in dieser Disziplin ist es, regelmässig in die Top 15 zu fahren.
Abgesehen von den Parallel-Wettkämpfen bestreitet Gisin in dieser Saison alle Rennen. Dass in diesem Jahr kein Grossanlass ansteht, komme gerade ihr als Allrounderin entgegen. So oder so soll sich das zusätzliche Konditionstraining aus dem Sommer bezahlt machen. «Ich hoffe, das gibt mir hintenraus etwas mehr Luft.»
Auch Suter im «Riesen» am Start
Beim Prolog in Sölden startet mit Wendy Holdener auch diejenige Swiss-Ski-Athletin in die Saison, die im vergangenen Winter im Riesenslalom als einzige in die Top 10 vorstossen konnte. Etwas, das Lara Gut-Behrami nicht gelungen ist.
- Lara Gut-Behrami: «Der Riesenslalom war immer die Kerndisziplin in meiner Karriere. Nach den Verletzungen war es im «Riesen» aber auch schwieriger, zurückzukommen. Ich denke, ich bin einen Schritt weiter als letztes Jahr.»
Auf dem Rettenbachgletschter startet auch Speedspezialistin Corinne Suter in die Saison. Ihren letzten Weltcup-Riesenslalom bestritt die zweifache WM-Medaillengewinnerin vor 7 Jahren.
- Corinne Suter: «7 Jahre tönt lange, aber das heisst nicht, dass ich nie mehr «Riesen» gefahren bin. Meine Erwartungen sind nicht mega gross, aber es ist auch schön, einmal so am Start zu stehen.»
Sendebezug: Morgengespräch, Radio SRF 1, 25.10.19, 6:20 Uhr