So richtig wusste Malorie Blanc kurz nach ihrer Husarenfahrt nicht, was sie sagen sollte. Die 21-Jährige war direkt bei ihrer allerersten Weltcup-Abfahrt auf Rang 2 gefahren, hatte den Sieg in St. Anton nur um läppische 7 Hundertstelsekunden verpasst.
Dem Exploit entsprechend strahlend, gab Blanc zu Protokoll: «Es ist schwierig, Worte zu finden. Ich habe einfach probiert, locker und mit Spass zu fahren. Ich weiss nicht, wieso es geklappt hat, aber es ist unglaublich.» Schon im einzigen Training hatte die Walliserin mit Rang 4 aufhorchen lassen.
Noch im Februar schwer verletzt
Sie sei mit dem Gedanken aufgestanden, diesen Samstag als «Lehrtag» nehmen zu können. Was folgte, war die ganz grosse Sensation. Umso erstaunlicher macht Blancs Triumph, dass sie sich noch im Februar letzten Jahres einen Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie sowie zusätzlich einen Riss des Aussenmeniskus und eine Zerrung des inneren Seitenbandes zugezogen hatte. Das Rezept der rasanten Rückkehr: «Ich habe mit guten Leuten gearbeitet, ich danke dem Staff. Ich bin so dankbar!»
Im Super-G in St. Moritz im Dezember war Blanc bei der Feuertaufe im Weltcup früh ausgeschieden. Anschliessend hatte sie, die an der letztjährigen Junioren-WM Platz 1 im Super-G und Platz 2 in der Abfahrt belegte, geschmunzelt: «Das ist eine Angewohnheit von mir. Schon in meinem ersten FIS- und meinem ersten Europacup-Rennen bin ich ausgeschieden.»
Im Gegensatz zur höchsten Stufe musste sich Blanc dabei jedoch lange für die ersten Podestplätze gedulden. Vielleicht werden diese bald zur Gewohnheit des Shootingstars.