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Slalom in Schladming Rast 4. – Shiffrin jubelt über den Sieg, Vlhova über die Kugel

Der Frauen-Slalom in Schladming geht an die Amerikanerin. Beste Schweizerin wird Camille Rast.

Die Top-Plätze

  • 1. Mikaela Shiffrin (USA) 1:32,66
  • 2. Petra Vlhova (SVK) +0,15 s
  • 3. Lena Dürr (GER) +0,93 s
  • 4. Camille Rast (SUI) +1,05 s
  • 4. Chiara Mair (AUT) +1,05 s

Keine Wendy Holdener, keine Michelle Gisin im Klassement – und doch gab es für die Schweiz bei der Flutlicht-Premiere der Frauen auf der Planai in Schladming Grund zur Freude. In die Bresche sprang Camille Rast. Die 22-Jährige, die bislang einen 6. Platz als Bestresultat im Weltcup vorweisen konnte, verbesserte dieses mit Rang 4. Das Podest verpasste Rast, die am Dienstagmorgen frisch aus ihrer Corona-Quarantäne gekommen war, um bloss 12 Hundertstelsekunden.

«Ich bin nicht so ein Morgenmensch, deshalb fahre ich bei Nachtevents wohl besser», lautete das simple Erfolgsgeheimnis der Walliserin, die sich im Final noch um 3 Ränge verbessern konnte. Tatsächlich hatte sie zuvor auch den 6. Platz in einem Nachtrennen gefeiert (Flachau 2021).

In den Kampf um den Sieg konnte die Schweizerin indes nicht eingreifen. Mikaela Shiffrin distanzierte mit einem Zauberlauf im 2. Durchgang die Halbzeitführende Petra Vlhova knapp. Für die US-Amerikanerin war es der 47. Erfolg im Stangenwald – eine absolute Bestmarke für eine einzelne Disziplin. Der Schwede Ingemar Stenmark hatte es im Riesenslalom einst auf 46 erste Plätze gebracht.

Die Slowakin Vlhova darf sich indes damit trösten, dank dem 7. Podestplatz der Saison vorzeitig die kleine Kristallkugel der besten Slalomfahrerin der Saison gewonnen zu haben. Rang 3 ging an Lena Dürr (GER).

Holdener schied erstmals in dieser Saison in einem Slalom aus. Die Innerschweizerin lag bei Halbzeit noch auf dem geteilten 3. Platz und griff voll an. Es sollte sich allerdings nicht auszahlen: Nach einem Einfädler im oberen Teil ging die 28-Jährige leer aus. «Ich habe einen Fehler gemacht, dann bin ich All-In gegangen und schon war es vorbei», befand die beste Schweizer Slalomfahrerin der letzten Jahre danach.

Katharina Liensberger, die Frau, die die kleine Kristallkugel im letzten Winter holen konnte, verpasste nach einem groben Schnitzer im 2. Durchgang die vorderen Ränge. Mit einem sensationellen Rettungsmanöver konnte sie ein Ausscheiden aber trotzdem verhindern.

Die weiteren Schweizerinnen

  • 22. Aline Danioth
  • DNF: Wendy Holdener

Auch in ihrem 2. Rennen nach zweijähriger Verletzungspause gab es für Aline Danioth Weltcup-Punkte. Nach Platz 25 in Lienz wurde es nun Rang 22. Zwischen den beiden Rennen war die Innerschweizerin an Corona erkrankt und verpasste Zagreb sowie Kranjska Gora (SLO). «Ich hätte schon gerne ein bisschen mehr gehabt», erklärte die 23-Jährige nach ihrer Fahrt auf der Planai, dennoch müsse sie nach derart langer Absenz vom Ski-Zirkus mit dem Erreichten zufrieden sein.

Wie schon in Slowenien am Sonntag fädelte Michelle Gisin auch in Schladming bereits im 1. Lauf ein und schied aus. «Das ist ein ‹Seich›. Das wäre ein Hang gewesen, der mir liegt», meinte sie danach im Interview mit Tränen in den Augen. Sie sei nach den letzten Wochen sehr müde und deshalb auch so emotional.

Nicole Good, die in Slowenien erstmals Weltcup-Punkte geholt hatte, verpasste den 2. Durchgang um 0,38 Sekunden oder 7 Ränge. Elena Stoffel und Mélanie Meillard scheiterten deutlich am Cut.

So geht es weiter

Der Slalom von Schladming, der 5. in den letzten 14 Tagen, war der Letzte vor den Olympischen Spielen in Peking. In dieser Saison stehen nur noch in Are (12. März) und beim Weltcup-Finale in Courchevel (19. März) Slaloms auf dem Programm. Für den Ski-Tross geht es am kommenden Wochenende in Zauchensee mit einer Abfahrt und einem Super-G weiter. Die Slalom-Fahrerinnen kämpfen am 9. Februar um Olympia-Edelmetall.

Resultate

SRF zwei, sportlive, 11.01.22, 20:40 Uhr ; 

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