6 Tage nach dem WM-Slalom in Saalbach kehren am Freitag die Frauen in den Ski-Alltag zurück. Im italienischen Sestriere steht der erste von zwei Riesenslaloms auf dem Programm. Die Schweizerinnen am Start dürften hochmotiviert sein. Der WM-«Riesen» der Frauen war eines von nur 3 Rennen, bei welchen es für Swiss-Ski (ausnahmsweise) keine Medaille gab.
Rast mit viel Selbstvertrauen
Trotz dem enttäuschenden 11. Rang in diesem Rennen reiste Camille Rast mit Glücksgefühlen von der Ski-WM ab. Zwei Tage nach dem Riesenslalom kürte sich die 25-jährige Walliserin am Samstag zur Slalom-Weltmeisterin – als erste Schweizerin nach Vreni Schneider vor 34 Jahren.
Die Piste sieht super aus und es ist schönes Wetter, das hilft beim Energietanken.
Die Goldmedaille ist in Sestriere dabei, versichert Rast – auch wenn sie Angst habe, sie im ganzen Gepäck zu verlieren. Doch der volle Fokus gilt bereits wieder den anstehenden Rennen. «Die Erholungszeit ist kurz. Es werden drei schwierige Tage, auch weil die Riesenslaloms und der Slalom lang sind. Aber die Piste sieht super aus und es ist schönes Wetter hier, das hilft beim Energietanken», sagt Rast.
Für Freitag hat sie ein klares Ziel vor Augen: «Im Riesenslalom möchte ich in Richtung der Top 10 gehen.» Im Slalom wird die Weltmeisterin dann an anderen Rängen gemessen. Ob es nach WM-Gold am Ende der Saison noch die kleine Kristallkugel gibt? Rast bleibt gelassen: «Die hätte ich schon gerne. Aber es ist noch ein weiter Weg bis dahin.»
Mit guten Erinnerungen zurück
Ebenfalls ein Wörtchen um die Slalom-Kristallkugel mitreden möchte Wendy Holdener. Auch die 31-jährige Schwyzerin hat an der Ski-WM mit drei Silbermedaillen abgeräumt, im Slalom landete sie hinter Rast auf dem 2. Rang. Doch im Riesenslalom zwei Tage zuvor war sie nicht über Platz 25 hinausgekommen. «Es war ein spezielles Rennen. Ich hatte den Slalom wohl schon im Hinterkopf», erklärt Holdener.
Nun freue sie sich aber richtig auf die Wettkämpfe in Sestriere. Dazu hat sie allen Grund: Das letzte Rennen an diesem Hang, ein Slalom im Dezember 2022, gewann sie. «Ich komme mit guten Gefühlen nach Sestriere zurück, ich fahre hier gerne. Es ist ein cooler Hang», so Holdener. Mit Blick auf die kleine Kristallkugel im Slalom ist von ihr gerade am Sonntag einiges zu erwarten: «Ich habe nichts zu verwalten und muss voll angreifen.»
Erneut Robinson gegen Brignone?
Im Riesenslalom einiges zu verwalten hätte eine, die sich das gar nicht gewohnt ist: Alice Robinson. «Ich war noch nie Führende in dieser Wertung, das ist eine neue Erfahrung für mich», erklärt die Neuseeländerin, die aber gar nicht daran denken wolle.
Robinson führt das Riesenslalom-Klassement 4 Punkte vor der Schwedin Sara Hector und 100 Punkte vor Federica Brignone an. Die Italienerin war es auch, die nach Robinsons starkem 2. Lauf beim WM-Riesenslalom als Letzte noch oben stand und sich dann überlegen WM-Gold sicherte. Gut möglich, dass es in Sestriere eine Fortsetzung dieses Duells gibt.