Es ist «das höchstgelegene Nicht-Gletscherskigebiet der Alpen», wie sich Gurgl auf seiner Website selber umschreibt. Auf rund 2200 Metern über Meer steht neben dem höchstgelegenen Motorradmuseum Europas auch der Zielraum des Weltcup-Slaloms.
Nach dem Einstand in der letzten Saison mit den Männern hat sich Gurgl heuer zum ersten Mal ein Frauen-Rennen gesichert. Angeführt vom überragenden Manuel Feller hatten die einheimischen Österreicher im letzten Jahr einen Dreifach-Sieg gefeiert – die ÖSV-Frauen sind also gefordert.
Rast gefragter denn je
2 Schweizerinnen reisten mit besonders viel Selbstvertrauen ans Ende des Tiroler Ötztals: Camille Rast mit Platz 5 und Mélanie Meillard (7.) waren vor einer Woche in Levi äusserst souverän in die neue Slalomsaison gestartet.
Besonders für Rast war die Top-Platzierung etwas überraschend gekommen. «Wir sind beide keine Trainingsweltmeisterinnen», meint die Walliserin. 5 Mal war Rast im letzten Winter in die Top 8 gefahren, nun folgte zum Saisonauftakt das Bestresultat in Levi (vorher Platz 18). Das Interesse an ihr sei deutlich gestiegen. «Ich habe jetzt auch viel mehr Interviewanfragen», meint die 25-Jährige mit einem Lachen.
Mit dem ersten Podestplatz liebäugelt Rast natürlich: « Ich weiss, dass ich gut Skifahren kann – aber die anderen können das auch. Es ist eine Sache vom richtigen Timing und von Glück.»
Auch Meillard schöpft viel aus ihrem Levi-Resultat. «Ich weiss, dass das, woran ich gearbeitet habe, gut funktioniert.» Für die Neuenburgerin ist klar: «Es hilft, dass man das gute Resultat schon in der Tasche hat. Ich kann mit weniger Druck in die nächsten Rennen gehen.»
Shiffrin nähert sich den magischen 100
Ein erneuter österreichischer Dreifach-Triumph in Gurgl würde überraschen, denn aktuell gibt es vor allem eine klare Siegesanwärterin: Mikaela Shiffrin. Die Rekord-Weltcupsiegerin (98) brillierte in ihrer Paradedisziplin zuletzt nach Belieben. Sie gewann die letzten 5 Slaloms, bei denen sie am Start stand, und verpasste das Podium bei ihren letzten 19 Versuchen nur 2 Mal.