Nach der WM ist vor dem Weltcup-Endspurt. Für die Frauen beginnt dieser am Wochenende in Crans-Montana. Auf dem Walliser Hochplateau findet am Samstag eine Abfahrt und am Sonntag ein Super-G statt. Aus Schweizer Sicht darf man sich berechtigte Hoffnungen darauf machen, dass die Swiss-Ski-Athletinnen an die Erfolge von den Titelkämpfen in Courchevel/Méribel anknüpfen können.
Seit Crans-Montana in der Saison 2015/16 zu einer regelmässigen Weltcup-Station wurde, haben es die Schweizerinnen in 16 Rennen 11 Mal auf das Podest geschafft. Grossen Anteil an der starken Bilanz hat Lara Gut-Behrami, die im Wallis in jüngerer Vergangenheit mit 3 Siegen (2 in der Abfahrt, 1 im Super-G) und einem 2. Platz (Abfahrt) geglänzt hat.
Kleine Kristallkugel im Visier
Für die Tessinerin könnte der Halt in Crans-Montana gerade zur richtigen Zeit kommen. Nach der für sie enttäuschend verlaufenen WM – Gut-Behrami reiste ohne Medaille aus Frankreich ab – gilt es, das nötige Selbstvertrauen für die restlichen Rennen in dieser Saison zu tanken.
In der Abfahrt hat es für Gut-Behrami mit einem Podestplatz in diesem Winter noch nicht geklappt. Gegen ein gutes Abschneiden am Samstag hätte die 31-Jährige wohl nichts einzuwenden, ihr Fokus liegt aber auf dem Super-G vom Sonntag. Bei noch vier ausstehenden Rennen liegt sie im Disziplinen-Weltcup als Zweite 30 Punkte hinter der Norwegerin Ragnhild Mowinckel. Die Chancen auf eine 4. kleine Kugel im Super-G sind also durchaus intakt.
Flurys Rückkehr in den Ski-Alltag
Besonders im Scheinwerferlicht werden am Wochenende Jasmine Flury und Corinne Suter stehen. Die frischgekrönte Abfahrts-Weltmeisterin und die Abfahrts-Bronzegewinnerin wollen ihre Erfolge vor Heim-Publikum bestenfalls bestätigen. Gerade Flury blickt auf bewegte Tage mit vielen Terminen zurück.
«Ich bin froh, ist es wieder losgegangen, damit ich wieder in den Ski-Alltag reinkomme», sagt die Davoserin vor den Rennen in Crans-Montana. Besonders unter Druck fühlt sie sich durch den WM-Titel in der Abfahrt nicht. Auch deshalb, weil die Verhältnisse im Wallis ganz anders sein werden, als an den Titelkämpfen in Frankreich. «Es ist sehr warm, sie werden mit Salz arbeiten müssen. Die harte Piste an der WM ist mir sicher besser gelegen», blickt Flury voraus.
Auch Suter erwartet «das pure Gegenteil» verglichen mit der Abfahrt in Méribel. Die Vorfreude ist bei der Schwyzerin dennoch gross. «Ich habe extrem schöne Erinnerungen an Crans-Montana», sagt die WM-Bronzegewinnerin in der Abfahrt, die hier einst ihre allererste Junioren-WM bestritten hat.
Beim Abfahrts-Doppelsieg von Gut-Behrami im Jahr 2020 stand Suter als Zweite jeweils zweimal mit der Tessinerin auf dem Podest. Im letzten Jahr verpasste sie das Treppchen als Vierte um 4 Hundertstelsekunden.