Ausgepumpt, müde, aber nicht desillusioniert: Obwohl Wendy Holdener zum x-ten Mal erklären musste, warum es eben nicht zum ersten Sieg im Spezialslalom gereicht hat, blieb die 25-Jährige nach ihrem 2. Platz beim Weltcup-Finale in Soldeu einigermassen gelassen.
«Es ist nicht so, dass ich jetzt einen Riesen-Stress habe mit diesem Sieg. Ich bin auch mit dem 2. Platz zufrieden», sagte Holdener im Ziel. Sie war in einem Herzschlag-Finale erneut nur knapp von Mikaela Shiffrin geschlagen worden. Ähnlich hatte es bereits vor Wochenfrist in Spindleruv Mlyn geklungen.
Steigerung im Lauf der Saison
War Holdener in der letzten Saison hinter Shiffrin noch die zweitbeste Slalom-Athletin gewesen, ist es nun der 3. Platz in der Disziplinen-Wertung. Hat sie sich also weiter von der Spitze entfernt? Nein, denn die Tendenz zeigte in den letzten Rennen nach oben, fand die Schwyzerin. «Ich hatte am Anfang der Saison etwas Mühe und bin erst jetzt richtig ins Fahren gekommen. Ich hatte einfach ein paar Rennen zu wenig.»
Die entscheidende Zeitdifferenz habe sie wohl kurz vor dem Ziel eingebüsst, analysierte die Stangenkünstlerin. «Ich weiss genau, dass ich es wahrscheinlich unten vergeben habe. Das tut halt in diesem Moment etwas weh.»
Nervenflattern als Führende?
Etwas bitter war der 2. Platz auch, weil es ihr bereits zum 4. Mal in ihrer Karriere nicht gelang, die Führung nach dem 1. Lauf zu verteidigen. Nach Squaw Valley (2017) und den Olympischen Spielen 2018 hatte sie zuletzt an der WM die gute Ausgangslage nicht nutzen können. In Are hatte sie gar eingefädelt.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 16.03.2019, 13:05 Uhr