Beim 1. Abfahrtstraining am Dienstag hatte Niels Hintermann noch Mühe mit der Stelvio bekundet und knapp 2 Sekunden auf die Bestzeit des Franzosen Cyprien Sarrazin verloren. Am Mittwoch im Abschlusstraining gelang dem Zürcher jedoch eine schnelle Fahrt, auch wenn das Gefühl bei Hintermann selber ein anderes war: «Im Ziel hat es mich ziemlich erstaunt, dass es so gut war», so der 28-Jährige.
Hintermann wusste aus dem Schweizer Team am meisten zu überzeugen und klassierte sich auf Rang 2. Auf die Bestzeit von Aleksander Kilde verlor er 0,32 Sekunden.
Odermatt teilt Kräfte bewusst ein
Zweitschnellster Swiss-Ski-Athlet war nicht etwa Marco Odermatt, sondern Alexis Monney. Der 23-Jährige landete mit 93 Hundertsteln Rückstand auf Kilde auf Position 8 und damit unmittelbar vor Odermatt (+0,96). Letzterer zog auf den letzten Metern wie viele anderen Favoriten jedoch nicht durch, sondern bremste und schwang gar noch etwas ab. «Es gab in diesen beiden Trainings wohl niemand, der zweimal Vollgas gegeben hat», so der Nidwaldner.
Die eisige Piste im Veltlin bezeichnete Odermatt als «eine der humaneren Pisten» in Bormio in den letzten Jahren. Auf der Stelvio stand der 26-Jährige in der Abfahrt 2021 zum bisher einzigen Mal auf dem Podest. Auf den 1. Weltcupsieg in der Abfahrt wartet Odermatt noch. Für ihn wäre es eine positive Überraschung, wenn das Warten ausgerechnet in Bormio ein Ende nehmen würde: «Ich würde das natürlich gerne nehmen, aber hier ist es schon sehr schwierig.»
Meillard verzichtet auf Abschlusstraining
Am Mittwoch nicht am Start war Loïc Meillard. Der Neuenburger, der am Dienstag im 1. Training überraschend als zweitbester Schweizer auf Rang 12 gefahren war, zog individuelles Super-G-Training einem 2. Abfahrtstraining vor. Noch ist offen, ob Meillard am Donnerstag die Abfahrt bestreitet.
Zu seiner Premiere auf der Stelvio wird Franjo von Allmen kommen. Der 22-Jährige, der in Gröden in seinen Weltcup-Rennen 3 und 4 mit den Rängen 9 (Super-G) und 12 (Abfahrt) verblüfft hatte, musste im Abschlusstraining jedoch einen Schreckmoment überstehen.
Einen Sturz konnte Von Allmen nur knapp verhindern. Nach seiner Fahrt gab er aber Entwarnung: «Der Hintern schmerzt etwas, aber ansonsten ist alles ok.» Die Devise des Berners für die Abfahrt am Donnerstag ist klar: «Gas geben, Freude haben und dann schauen, was dabei rauskommt.»