Zum Inhalt springen

2024/25 schon zweimal Vierter Steven Amiez: Auf der Jagd nach dem ersten Podest

In Adelboden etablierte sich Steven Amiez 2024 so richtig im Weltcup. Jetzt will er für den Fall der Fälle Deutsch lernen.

Wenn Talent vererbbar ist, hat Steven Amiez grosses Glück gehabt. Zumindest was das Slalomfahren anbelangt. Denn sowohl seine Mutter Béatrice Filliol als auch sein Vater Sébastien Amiez waren in den 90er-Jahren im Weltcup-Stangenwald erfolgreich aktiv. Béatrice beendete ihre Karriere 1997 – ein Jahr bevor Steven zur Welt kam –, Sébastien feierte 2002 mit Olympiasilber im Slalom von Nagano seine Sternstunde.

Live-Hinweis

Box aufklappen Box zuklappen

Die beiden Adelboden-Rennen zeigen wir wie folgt live auf SRF zwei und in der Sport App:

  • Samstag: Slalom
  • Sonntag: Riesenslalom

Der erste Durchgang steht jeweils um 10:30 Uhr an, der zweite Lauf beginnt um 13:30 Uhr.

Während seine Eltern im Weltcup beide auf das Podest fuhren (Sébastien zehnmal, Béatrice zweimal), war dies Steven noch nicht vergönnt. Bei den 4. Plätzen in Gurgl Ende November und am letzten Mittwoch in Madonna di Campiglio fehlte indes nicht mehr viel. «Ich muss es noch hinkriegen, zwei schnelle Läufe aneinanderzureihen. Ich lerne dazu und bin optimistisch, dass ich das bald schaffen werde», sagt Amiez.

Und dazu hat das Muskelpaket allen Grund, denn seit einem Jahr hat sich der Knopf endgültig gelöst:

  • Im Slalom von Adelboden fährt Amiez 2024 zum ersten Mal seit fast zwei Jahren und zum erst zweiten Mal überhaupt in die Punkte.
  • Mit seinem 11. Rang stellt er die Weichen für ein erfolgreiches Jahr: In den 11 folgenden Rennen im abgelaufenen Jahr sammelt er 8 weitere Top-20-Klassierungen.
  • In Val d’Isère führt er Mitte Dezember 2024 bei Halbzeit gar, scheidet dann aber unglücklich aus.

Und sowieso: Amiez ist es gewohnt, dass es bei ihm länger dauert, bis sich Erfolge einstellen. «So ist es schon auf FIS-Ebene und im Europacup gewesen.» 25 musste er werden, ehe er im Weltcup regelmässig in die Punkte fuhr. «Das ist zwar nicht mehr sehr jung, aber auch noch nicht so alt», findet er selbst. Geschuldet sei dies auch vielen Verletzungen, die seine Entwicklung im Teenager-Alter bremsten. Nur dank harter Arbeit habe er den damals eingehandelten Rückstand noch aufholen können.

Deutsch wird im Sommer gebüffelt

Natürlich hätte auch er gerne schon mit 20 Jahren um Siege fahren wollen, wie dies Teamkollege Clément Noël tat, aber «das ist halt mein Weg. Ich hoffe, auch mit 26 Jahren und danach noch viele Rennen gewinnen zu können. Jetzt fühle ich mich körperlich und mental bereit, um mit den ganz Grossen mitzuspielen.»

Gelingt ihm die Premiere in Adelboden, dürfte es beim Interviewmarathon danach übrigens wohl bei einem «Tschüss» auf Deutsch bleiben. Anders als viele andere Skifahrer spricht Amiez kaum Deutsch. Das soll sich ändern: «Ich bin dabei, auf dem Handy mit Apps Deutsch zu lernen», verrät er. «Doch so richtig klappt das noch nicht. Am Ende der Saison muss ich mir einen Sprachlehrer nehmen.»

Ski alpin

SRF zwei, Sportlive, 8.1.25, 20:50 Uhr

Meistgelesene Artikel