Das Podest
- 1. Manuel Feller 1:52,62 Minuten
- 2. Atle Lie McGrath (NOR) + 0,02 Sekunden
- 3. Dominik Raschner (AUT) + 0,23
Auch ohne Marco Schwarz (Saisonaus) bleibt die ÖSV-Equipe im Stangenwald tonangebend. Nach dem Dreifach-Triumph bei der Slalom-Premiere 2023/24 zuhause in Gurgl brachten die Österreicher in Adelboden wieder 2 Athleten aufs «Stockerl».
Von der obersten Stufe grüsste Manuel Feller, der seinen 2. Saisonerfolg eintütete und wieder die Führung im Disziplinen-Weltcup übernahm. Der 31-Jährige zeigte einen bärenstarken Finish und preschte vom 5. Zwischenrang ganz an die Spitze vor – auch dank dem erzwungenen Hundertstelglück.
Denn Atle Lie McGrath als Zweiter wies einen Rückstand von bloss 0,02 Sekunden auf. Weitere 21 Hundertstel dahinter schaffte Dominik Raschner sein erstes Slalom-Podest überhaupt. Er legte die Basis zu seinem Meisterstück mit der Startnummer 35 am Vormittag.
Mit schlechten Erinnerungen verlässt Alexander Steen Olsen das Chuenisbärgli. Er hatte seine allererste Halbzeit-Führung herausgefahren, schenkte seine glänzende Ausgangslage aber früh im 2. Lauf her und schied aus.
Die Schweizer
- 5. Marc Rochat + 0,44 Sekunden
- 8. Luca Aerni + 0,64
- 10. Daniel Yule + 0,86
- 12. Loïc Meillard + 1,00
- 14. Ramon Zenhäusern + 1,20
Die wertvollste Klassierung aus Sicht der Einheimischen holte Marc Rochat heraus. Der Romand mausert sich allmählich zum Adelboden-Spezialisten und steigerte sich nach seinem letztjährigen 9. Rang sogar um vier Positionen. Damals war er noch Drittbester innerhalb des Swiss-Ski-Teams gewesen, diesmal gehört ihm als Fünfter die Leaderrolle.
Besser hatte der 31-Jährige überhaupt erst ein einziges Mal abgeschnitten: vor 10 Monaten als Vierter beim Weltcup-Finale in Andorra. Und mit seinem 5. Rang egalisierte er auch das Schweizer Slalom-Top-Ergebnis in diesem Winter. Hätte der Tag für ihn besser laufen können? Er antwortete hinterher keck und mit einem Schmunzeln: «Ja, wenn's fürs Podest gereicht hätte.»
Als 8. vermochte auch Luca Aerni zu überzeugen. Für ihn ging es in der Entscheidung um 7 Plätze nach vorn. Während sich Daniel Yule minim verbessern konnte (von 11 auf 10), machte Loïc Meillard einen Sprung von 21 auf 12. In die entgegengesetzte Richtung ging es für Ramon Zenhäusern, der nach einem späten Patzer als bester Schweizer zur Halbzeit (8.) auf den 14. Schlussrang abrutschte.
Vom Swiss-Ski-Sextett im 2. Lauf musste sich Tanguy Nef ohne Wertung vom Heimpublikum verabschieden. Ohne zählbares Ergebnis endete auch das Weltcup-Debüt von Matthias Iten. Bei erster Gelegenheit hatte sich der 24-jährige Zuger zwar noch akrobatisch auf den Ski halten können, kurz vor der Zieldurchfahrt schied er in Durchgang 1 aber doch noch aus.
Der Quantensprung
Die Piste war schon merklich gezeichnet, als sich mit der Startnummer 70 River Radamus am Vormittag angeschickt hatte, den Cut zu schaffen. Noch nie war er bei seinen 8 vorangegangen seltenen Versuchen im Slalom über die Halbzeit hinausgekommen.
In Adelboden preschte der unverwüstliche 25-Jährige aus Colorado trotz Rillen auf den 29. Zwischenrang vor. Er schien dabei beflügelt von seinem 4. Platz am Vortag im Riesenslalom, seinem Karriere-Bestresultat. Die frühe Startnummer im 2. Anlauf nutzte Radamus zum 19. Rang in der Endabrechnung.
Die Bedingungen: Erst trüb, später klar
Erst eine erneute Parforceleistung der Pistenarbeiter machte am Chuenisbärgli bei herausfordernden Verhältnissen das 2. Rennen innert 24 Stunden möglich. Es galt, in den frühen Stunden reichlich Schnee herauszurutschen. Die Sichtverhältnisse blieben anfänglich schwierig, der Nebel im oberen Streckenteil lichtete sich bis ins Ziel jedoch komplett. Und beim Finale am Nachmittag war es nochmals etwas weniger verhangen.
So geht es weiter
Nach Adelboden ist vor Wengen. Am Fuss der Jungfrau stehen ab Donnerstag der Reihe nach diese 4 Rennen an: verkürzte Abfahrt, Super-G, klassische Lauberhorn-Abfahrt und Slalom (alle wie gewohnt live bei SRF im Programm).
Für die Stangenkünstler, die diesen Winter noch nicht oft im Einsatz standen, geht es auch nach dem Chuenisbärgli und Wengen mit weiteren 4 Wettkämpfen innert 3 Wochen in Kitzbühel, Schladming, Chamonix sowie Bansko Schlag auf Schlag weiter.