Das Podest
- 1. Justin Murisier (SUI) 1:40,04 Minuten
- 2. Marco Odermatt (SUI) +0,20 s
- 3. Miha Hrobat (SLO) +0,35
Als Justin Murisier in der Abfahrt von Beaver Creek mit der Startnummer 3 die Führung übernahm, war zu vermuten, dass ihm eine solide Fahrt gelungen war. Wie viel diese Zeit tatsächlich wert war, wurde dem 32-jährigen Romand dann nach Startnummer 8 offenbart: Denn soeben hatte er den besten Abfahrer der letzten Saison, Marco Odermatt, um 2 Zehntelsekunden hinter sich gelassen. Murisier, zuvor in einer Abfahrt noch nie auf dem Podest, durfte plötzlich vom ganz grossen Coup träumen: seinem allerersten Weltcupsieg.
Dann, als mit Vincent Kriechmayr (AUT/5.) der letzte Mitfavorit ebenfalls relativ deutlich geschlagen im Ziel ankam, liessen sich die an der Spitze liegenden Schweizer erstmals zu Jubelgesten hinreissen. Der in der Leaderbox wartende Murisier meinte mit dem Triumph vor Augen: «Es ist schwierig, die Emotionen zu kontrollieren.» Hoffnung spendete zudem seine Erkenntnis: «Es war sicher ein Vorteil, früh zu starten. Die Piste war super.»
Blitzstart zum Premierensieg
Und tatsächlich: An die Zeiten von Murisier und Odermatt kam kein Fahrer mehr heran. Die Abfahrt auf der Raubvogel-Piste wurde zur Beute des Wallisers. Den Unterschied machte er im obersten Gleitsektor mit der schnellsten Zeit. Odermatt verlor auf den ersten 27 Fahrsekunden schon 37 Hundertstel auf Murisier. Für ihn war es das perfekte Ende einer zuvor wilden Woche mit mässigen Trainings. Und einer ausgekugelten Schulter, die wieder eingerenkt werden musste.
Das Podest ergänzte als Dritter überraschend Miha Hrobat. Der Slowene hatte das Rennen eröffnet und war zuvor noch nie besser als 7. gewesen. Zu den klar Geschlagenen gehörte Cyprien Sarrazin (9.), der über eine Sekunde verlor. Der Franzose, im Vorjahr härtester Widersacher Odermatts im Kampf um die kleine Kristallkugel, kam mit der anspruchsvollen Birds of Prey gar nicht zurecht.
Die weiteren Schweizer: Kohler zurück, Boisset mit Gehirnerschütterung
- 13. Alexis Monney +1,52
- 13. Stefan Rogentin +1,52
- 15. Marco Kohler +1,57
- 18. Lars Rösti +1,63
- 28. Franjo von Allmen +2,22
In den Punkten landeten auch etliche weitere Schweizer. Stefan Rogentin und Alexis Monney verpassten die Top 10 nur knapp. Unmittelbar dahinter klassierte sich Marco Kohler. Der Berner Oberländer feierte damit nach überstandenem Kreuzbandriss und 11-monatiger Rennpause ein äusserst geglücktes Comeback.
Arnaud Boisset stürzte im Schlussabschnitt heftig, schlug hart mit dem Kopf auf und blieb zunächst regungslos liegen. Er zog sich dabei unter anderem eine Gehirnerschütterung zu. Beim Transport in ein Spital war Boisset wieder bei Bewusstsein.
So geht es weiter
In Beaver Creek geht es am Samstag ab 18:20 Uhr mit dem Super-G weiter. Am Sonntag bildet der Riesenslalom (18/21 Uhr) den Abschluss des Ausflugs in den Bundesstaat Colorado. Alle Rennen sehen Sie wie gewohnt live bei SRF.