Die Dernière von Feuz
Beat Feuz hat fertig. Der Schangnauer winkte nach dem letzten Auftritt seiner Karriere ins Publikum und verabschiedete sich als ganz Grosser vom Skirennsport. Sein finales Rennen in Österreich, wo er mit seiner Familie lebt, stand im Zeichen des 35-Jährigen. Feuz bezwang die Streif in Kitzbühel ein letztes Mal mit einer speziellen Startnummer: Dekoriert mit 3 Sieger-Gamsen und der Nummer 217 – zur Würdigung seiner 3 Abfahrtssiege in Kitzbühel sowie seiner insgesamt 217 Weltcupstarts.
Der Emmentaler fuhr bei seiner Dernière angriffig und hielt lange mit den Besten mit. Erst im letzten Abschnitt verlor er, wie so viele, an Zeit und klassierte sich zum Abschluss auf dem 16. Rang. Im Vergleich zum Vortag (28.) legte er also nochmal einen drauf und klassierte sich in den Top 20.
Das Podest
- 1. Aleksander Kilde (NOR) 1:56,90 Minuten
- 2. Johan Clarey (FRA) +0,67 s
- 3. Travis Ganong (USA) +0,95 s
Am besten mit der schwierigsten Abfahrt der Welt kamen am Samstag andere als am Freitag zurecht. Bei Schneefall und schlechter Sicht legte Aleksander Kilde einen Auftritt hin, den keiner toppen konnte. Der Disziplinenführende aus Norwegen, am Vortag nach einigen Schreckmomenten auf Rang 16, fuhr fehlerlos und holte damit nach 2022 überlegen seinen 2. Sieg auf der Streif.
«Nur» auf den 2. Rang reichte es Johan Clarey – einmal mehr, muss man beim Altmeister sagen. Der 42-Jährige aus Frankreich verpasste den Triumph in Kitzbühel schon zum 3. Mal in seiner Karriere ganz knapp. Trotzdem darf er sich nach einem starken Auftritt über seinen 11. Weltcup-Podestplatz freuen.
Über seinen 6. jubelte Travis Ganong. Der Amerikaner, der wie Feuz zum letzten Mal in Kitzbühel startete und seine Karriere dann Ende Saison beenden wird, überraschte mit einem starken Schlussspurt und fuhr erstmals in diesem Winter aufs Treppchen.
Vortagessieger Vincent Kriechmayr (5.) wurden seine schwachen Gleitabschnitte zum Verhängnis; Florian Schieder, der Überraschungs-2. vom Freitag, fand sich auf dem 12. Platz wieder.
Die weiteren Schweizer
- 10. Niels Hintermann +1,53
- 18. Justin Murisier 2,08
- 24. Stefan Rogentin +2,65
- Nicht in den Punkten: 34. Gilles Roulin +3,53. 35. Alexis Monney +3,61. 42. Josua Mettler 4,08. 43. Marco Kohler +4,41.
Auch Niels Hintermann, der im 1. Rennen am Hahnenkamm als 3. brilliert hatte, konnte nicht ganz an seine Leistung anknüpfen. «Der Schneefall war ziemlich stark, dann wird es mit der Sicht sehr schwierig. Ich kann mir nicht viel vorwerfen», sagte der erneut beste Schweizer.
In Absenz von Marco Odermatt fuhr Justin Murisier als drittbester Swiss-Ski-Fahrer erneut in die Top 20, Stefan Rogentin sammelte im Gegensatz zum Vortag ebenfalls einige Zähler.
So geht es weiter
Am Sonntag wird das Kitzbühel-Wochenende mit einem Slalom beschlossen, ehe der Tross – nun ohne Beat Feuz in seinen Reihen – nach Schladming weiterzieht. In der Steiermark stehen am Dienstag ein Slalom sowie am Mittwoch erstmals ein Riesenslalom auf dem Programm.