Die 95. Lauberhornrennen werden am Freitag mit dem Super-G eröffnet. Eine lange Tradition hat dieses Rennprogramm im Berner Oberland nicht. Erst seit 2022 und dem endgültigen Verschwinden der Kombination hat die Disziplin in Wengen ihren festen Platz. Davor fand einzig 1994 ein Super-G statt.
Die Siegerliste präsentiert sich deshalb einigermassen übersichtlich. 2022 hiess der Sieger Marco Odermatt. Es war der erste Weltcup-Auftritt des Nidwaldners am Lauberhorn. Und der Startschuss einer aussergewöhnlichen Erfolgsgeschichte. Sieben weitere Male startete «Odi» seither in Wengen zu einem Speedrennen, sechs Mal endete die Fahrt auf dem Podest.
Gehört Odermatt eigentlich überall zu den Favoriten, tut er dies im Berner Oberland angesichts dieser Bilanz ganz besonders. Im Super-G hat er das Podest in Wengen noch nie verpasst. Auf den Sieg 2022 folgte 2023 der 3. Platz, im Vorjahr belegte der dreifache Gesamtweltcupsieger hinter Cyprien Sarrazin Platz 2.
Odermatt ist nicht der Einzige
Auch heuer verfügt der Schweizer über die Gewissheit, dass es in dieser Disziplin funktioniert. Nach seinem Sieg in Beaver Creek mischte Odermatt auch in Gröden (3.) und Bormio (5.) ganz vorne mit, wobei Alexis Monney (3.) ihm auf der Stelvio-Piste mit Startnummer 27 für einmal die Show stahl.
Der Freiburger hat wie andere Schweizer in diesem Winter schon bewiesen, dass der Super-G Platz für Überraschungen bietet. Stefan Rogentin (5. in Gröden und 4. in Bormio) ist ebenso jederzeit für ein Top-Resultat gut wie Franjo von Allmen (6. in Bormio).
«Steady Freddy» wieder ready?
Apropos Überraschungen. Für eine solche hatte Fredrik Möller kurz vor dem Jahreswechsel in Bormio gesorgt, als der 24-jährige Norweger mit Startnummer 4 eine Marke aufstellte, an die in der Folge keiner mehr herankam. Mit zwei 4. Plätzen hatte Möller sein Potenzial in den beiden vorangegangenen Super-G angedeutet.
«Im Moment passt im Super-G einfach alles zusammen», sagte Möller nach seinem Bormio-Coup. Dass «Steady Freddy», wie er von seinen Teamkollegen genannt wird, diese Disziplin hervorhebt, hat seinen Grund. Seine Abfahrtsplatzierungen 37 (Beaver Creek), 33 (Gröden) und 20 (Bormio) sind weit weniger berauschend. Hinzu kommen fünf Riesenslaloms, in denen Möller einmal ausschied und viermal die Qualifikation für den zweiten Durchgang verpasste.