Am Schluss mochte Loïc Meillard wieder lachen – und zwar zeigte er sein breitestes Grinsen. «Ich war der Erste am Morgen, der das Rennen in Angriff genommen hatte, und bin nun der Letzte, der das Pensum abgeschlossen hat.»
Der Neuenburger verwies auf seine Startnummer 1, die er beim 2. Weltcup-Riesenslalom in Adelboden innert 24 Stunden tragen durfte. Beflügelt davon, lag Meillard bei Halbzeit am «Chuenisbärgli» in Führung, folglich konnte er sich lange zurücklehnen und der Konkurrenz die Arbeit überlassen.
Sprung aufs Podest war überfällig
Der Leader erwischte einen guten Start in den entscheidenden 2. Lauf. «Die Skis liefen», sagte der 24-Jährige in der Rückblende. Doch dann leistete sich der Einheimische im Mittelabschnitt einen gravierenden Fehler. Schon unterwegs durchfuhr ihm ein Fluchwort – und der Gedanke: «Jetzt ist es vorbei!»
Meillard attackierte auf dem letzten Abschnitt aber nochmals voll. Prompt rettete er gegenüber dem 3. Schlussrang 2 Hundertstelsekunden Vorsprung ins Ziel und schob sich gerade noch hauchdünn vor Swiss-Ski-Teamkollege Marco Odermatt aufs Podest.
Es ist dies eine späte Genugtuung für den konstanten Romand, der in diesem Winter in einem «Riesen» noch nie schlechter als auf Rang 6 klassiert war. Einzig den 1. Lauf von Alta Badia kurz vor Weihnachten hatte er verhauen und gar den Cut fürs Finale verpasst.
Ansonsten überzeugte er mit den Plätzen 5, 4, 4 und 6 am Freitag beim ersten Versuch im Berner Oberland. Einmal fehlten ihm nur 10 Hundertstel, das andere Mal gar nur der Wimpernschlag von 0,03 Sekunden zum Sprung in die Top 3.
Aller Anfänge waren schwer in Adelboden
Im insgesamt 44. Weltcup-Riesenslalom der Karriere feierte Meillard nun seinen total 6. Podestplatz. Und zwar an jenem Berg, an dem er einst sein erstes Rennen auf Stufe Weltcup hatte bestreiten dürfen: am 10. Januar 2015. Bei seiner Premiere in Adelboden hatte Meillard damals bei Halbzeit schon wieder Feierabend. Der Jungspund war mit der Startnummer 61 nicht über Position 51 hinausgekommen.