Für Marco Odermatt war das erste Rennen der Saison früh vorbei. Der Auftritt des Topfavoriten auf dem Rettenbachgletscher dauerte gerade einmal 40 Sekunden. Nachdem der letztjährige Gesamtweltcupsieger den Riesenslalom mit Startnummer 1 eröffnet hatte, lief zunächst alles nach Plan.
Im Steilhang aber dann der fatale Fehler: Odermatt steuerte ein rotes Tor wohl etwas zu direkt an und blieb in der Folge mit dem Innenski hängen. Zu retten gab es nichts mehr. Für den Überflieger der letzten Saison war das Rennen vorbei. Zum letzten Mal in einem 1. Lauf ausgeschieden war Odermatt im Februar 2021.
Zwei Ausfälle in Folge
Für Odermatt beginnt der Winter damit, wie der letzte aufgehört hat. Nachdem er 13 Riesenslaloms in Serie gewonnen hatte, schied er ausgerechnet beim Weltcupfinale in Saalbach aus. Nun folgte bei der Saison-Ouvertüre das zweite Out in Folge.
«Ich war vielleicht etwas übermotiviert», sagte Odermatt im Anschluss im Interview. Er trug das Out aber mit Fassung. «Das ist schon abgehakt», so der 27-Jährige. Er habe sich einfach sehr gut gefühlt und sei oben richtig stark gefahren. «Aber es war etwas unnötig, im 1. Lauf so viel zu riskieren», zeigte er sich selbstkritisch.
Zur Veranschaulichung: Bei der zweiten Zwischenzeit war Odermatt 7 Zehntel schneller als Alexander Steen Olsen, der Bestzeit im 1. Lauf aufstellte und am Ende auch siegte.
Meillard gar nicht erst am Start
Einer, der für Odermatt hätte in die Bresche springen können, wäre Loïc Meillard gewesen. Der Walliser musste allerdings kurzfristig auf einen Start verzichten. Der Gesamtweltcup-Zweite und hinter Odermatt zweitbeste Riesenslalom-Fahrer der letzten Saison erlitt beim Einfahren einen Schlag im Rücken. Die Schmerzen liessen keinen Renneinsatz zu. «Es tut mir sehr weh. Aber man kann nicht Ski fahren, wenn man nicht fit ist», meldete er später per Audio-Nachricht.