Abfahrtssieg in Kitzbühel, Olympische Spiele 2026, Heim-WM 2027: «Da gehen die Ziele nicht aus. Es kommen zwei sehr coole Saisons. Auf diese bin ich schon noch hungrig», sagte Marco Odermatt im «Sportpanorama».
Der Nidwaldner, der bereits zum 7. Mal Gast in der SRF-Sendung war, liess im Gesprächsverlauf aber durchblicken, dass er sein derzeitiges «Vollprogramm» mit Rennen sowohl an Speed- (Abfahrt, Super-G) als auch an Technik-Wochenenden (Riesenslalom) nicht in alle Ewigkeit durchziehen kann und will.
«Nicht mehr dieselbe Frische im Kopf»
«Ich werde nun mein erstes freies Wochenende seit Anfang November haben. Es ist schon sehr intensiv», gab der 27-Jährige zu. Odermatt spricht weniger vom Physischen: «Da bin ich sehr zufrieden. Aber im Kopf ist nicht mehr dieselbe Frische da wie noch vor einigen Jahren.»
Zwei Pluspunkte sieht der vierfache Gesamtweltcup-Sieger bei sich selbst: «Ich kann die Batterien jeweils schnell aufladen. Und gesund durch eine Saison zu kommen, ist ein grosses Privileg. Dann muss man keine Energie für Probleme aufwenden.»
«Heute und morgen» werde er an seinem Rennprogramm noch nichts ändern, «in näherer Zukunft» sei eine Reduktion aber eine Überlegung, so Odermatt weiter. Ob dies einzelne Rennen oder eine ganze Disziplin betreffe, sei noch nicht bestimmt. «Diese Fragen kommen in einem Jahr oder zwei.»
Fokus Speed
In den Riesenslalom will Odermatt etwas weniger investieren – jene Disziplin, in der er bislang die meisten Weltcupsiege errang (26) und die er vorletzte Saison dominierte wie kaum jemand vor ihm (9 Siege in 10 Rennen).
Odermatts Wandel zum Speedspezialisten ist bereits diesen Winter erfolgt: 3 Riesenslalom-Siegen im Weltcup standen 5 Speed-Erfolge (2x Abfahrt, 3x Super-G) gegenüber. Den WM-Titel holte er nicht im Riesenslalom (4.), sondern im Super-G.
Die Fans dürften aber beruhigt sein: Auch wenn Marco Odermatt mittelfristig vielleicht mit etwas weniger Trainingskilometern in einen Riesenslalom steigt und eventuell auch etwas seltener zu sehen ist: Mit guten Leistungen ist dennoch zu rechnen – von einem, der einen gewissen Anspruch an sich selbst hat und der sein erstes Junioren-WM-Gold im Riesenslalom errungen hat.