Marco Odermatt sammelt munter weiter Kristallkugeln. In Saalbach nahm der 26-Jährige bereits seine achte Trophäe entgegen, zum zweiten Mal triumphierte er im Super-G. «Wie bei jeder Kugel steckt die Konstanz dahinter. Es war eine fast perfekte Super-G-Saison», freute sich Odermatt im SRF-Interview. Seine Bilanz ist beeindruckend. In sieben Rennen feierte er zwei Siege, stand insgesamt fünfmal auf dem Podest.
In Saalbach wusste er bereits vor seinem Start, dass ihm die Kristallkugel nicht mehr zu nehmen war. Sein Trainer hatte ihm noch gesagt, dass der unmittelbar vor ihm ins Rennen gegangene Vincent Kriechmayr auf Rang 5 gefahren war und somit keine Chance mehr hatte. Bei seiner Fahrt sei dann aufgrund der weichen Piste nicht viel mehr als der 5. Schlussplatz möglich gewesen, so Odermatt. «Aber ich bin zufrieden mit dem Rennen und natürlich mit der Kugel.»
Trotz all der grossen Erfolge, die er bereits feiern konnte, war derjenige an diesem Freitag eine Premiere: «Bis jetzt war die Entscheidung bei allen meinen Kugeln bereits früher gefallen. Dass ich sie erstmals im letzten Rennen gewinnen konnte, macht es speziell.»
Erster Dreifachsieg seit 1992
Bevor Odermatt für den Disziplinensieg geehrt wurde, standen bei den Siegerehrungen in Saalbach drei andere Schweizer im Fokus. Stefan Rogentin, Loïc Meillard und Arnaud Boisset sorgten für den ersten Schweizer Dreifachsieg im Super-G seit 32 Jahren. 1992 hatte in Megève in Frankreich Paul Accola vor Marco Hangl und Franz Heinzer gewonnen.
Auf so einen Erfolg arbeitet man sein Leben lang hin.
Für Stefan Rogentin war es der erste Weltcupsieg seiner Karriere. Im Super-G in Wengen hatte er diesen vor einem Jahr als Zweiter hinter Aleksander Kilde nur knapp verpasst. «Auf so einen Erfolg arbeitet man sein Leben lang hin», so der Bündner, der im Rennen seine grosse Stärke ausgespielt hatte. «Ich kann besser als viele andere mit Gefühl fahren, das musste man heute machen. Es war weich und salzig und es ist voll aufgegangen.»
Meillards Lauf und Boissets Premiere
Rogentins Freude wurde noch dadurch gesteigert, dass er mit zwei Teamkollegen auf dem Podest stehen durfte. Der zweitplatzierte Meillard stellte seine ausgezeichnete Form einmal mehr unter Beweis und fuhr im März in der dritten Disziplin in die Top 3. Dieser gute Lauf sei laut Meillard sicher ein wichtiger Grund für das jüngste Erfolgsergebnis. «Es hilft, um Vertrauen zu haben, um Gas zu geben.»
Boisset zeigte sich nach seiner ersten Podest-Klassierung im Weltcup überwältigt: «Es ist schwierig für mich, Worte zu finden. Meinen ersten Podestplatz mit zwei Teamkollegen zu teilen, macht es noch unglaublicher. Ich muss es geniessen, vielleicht gibt es das nur einmal in der Karriere», erklärte der 25-Jährige.