Wie zuletzt am Lauberhorn – wo zudem noch ein Super-G ausgetragen wurde – finden auch diese Woche am Hahnenkamm zwei Weltcup-Abfahrten statt. Um den Fahrern nach dem sehr kräftezehrenden Programm in Wengen etwas Raum zur Erholung zu geben, wird in Kitzbühel auf das ursprünglich für Donnerstag angesetzte Abschlusstraining verzichtet.
Hintermann schläft aus
«Ich begrüsse diesen Entscheid, es sind doch immer sehr anstrengende Tage. Ich werde ausschlafen und zumindest einen lockeren Vormittag verbringen», sagte Niels Hintermann. Der Zürcher sprach nach seiner zweiten Fahrt auf der Streif gutgelaunt davon, dass er den freien Donnerstag sehr geniessen werde.
«Es tut auch dem Kopf mal gut, etwas später aufzustehen und danach kein Einfahren, keine Besichtigung und kein Skitraining zu haben. Aber uns Schweizern hilft auch, in Kitzbühel weniger Rummel zu haben als in Wengen.»
Es hat vielleicht nicht für den Körper, aber definitiv für den Geist zur Erholung beigetragen.
Immer dem grössten Rummel und – inklusive Adelboden – einem geradezu monströsen Programm ausgesetzt ist jeweils Marco Odermatt. Er sei auch dafür gewesen, am Montag anzureisen und nach zwei Trainings diesen Ruhetag einzuschalten, so der überlegen Führende im Gesamtweltcup. «Mir kommt diese Planung entgegen.»
Odermatts Party für den Geist
Gefragt, wie es ihm gehe, da im Weltcup-Zirkus momentan doch einige Fahrer am Kränkeln sind, sagte Odermatt nur: «Mir geht es gut.» Dass seine Stimme noch etwas beschlagen wirke, sei «eher die Folge von Wengen» und keineswegs einer leichten Grippe.
Nach seinem zweiten Abfahrts-Sieg am vergangenen Samstag genoss der Nidwaldner die ausgelassene Party-Stimmung im Berner Oberland. Es wurde sogar so spät, dass der Franzose Cyprien Sarrazin vier Tage später in Kitzbühel von einer «verrückten Nacht» sprach und davon, dass er auch froh sei, sich noch etwas mehr erholen zu können.
Auf die rauschende Feier in Wengen angesprochen sagte Odermatt mit einem Schmunzeln: «Es hat vielleicht nicht für den Körper, aber definitiv für den Geist zur Erholung beigetragen. Ich habe das bis anhin immer so gemacht, und werde es hoffentlich auch in Zukunft so halten.»