Das Podest
- 1. Marco Odermatt (SUI) 2:25,64 Minuten
- 2. Cyprien Sarrazin (FRA) + 0,59 Sekunden
- 3. Dominik Paris (ITA) + 1,92
Erster in der verkürzten Abfahrt vom Donnerstag, Zweiter im Super-G vom Freitag, Erster in der Original-Abfahrt vom Samstag: Marco Odermatt hat den Speed-Rennen am Lauberhorn in dominanter Manier den Stempel aufgedrückt und seinen 31. Sieg im Weltcup gefeiert. Hatte der Nidwaldner lange auf den 1. Triumph in der Abfahrt warten müssen, jubelte er nun gleich zweimal binnen 48 Stunden.
Odermatt zeigte eine brillante Fahrt und erwischte einmal mehr das Kernen-S optimal. Richtig zittern musste der 26-Jährige einzig bei der Fahrt des formstarken Super-G-Siegers Cyprien Sarrazin, der unmittelbar nach dem Schweizer auf die Strecke ging. Nach dem Haneggschuss lag der Franzose bloss 0,16 Sekunden hinter Odermatt, im Ziel dann 0,59 Sekunden. Odermatt stellte in 2:25,64 Minuten eine Zeit auf, die in den letzten 25 Jahren nicht mehr erreicht worden war.
Auf Rang 3 fuhr mit bereits 1,92 (!) Sekunden Rückstand der Südtiroler Dominik Paris. Vincent Kriechmayr – einer von nur 4 Österreichern am Start – klassierte sich mit 2,49 Sekunden Rückstand auf Rang 5. Damit blieben die Österreicher auch in der 5. Abfahrt der Saison ohne Podestplatz.
Odermatt macht es wie Girardelli 1989
Mit seinem zweiten Abfahrtssieg binnen 48 Stunden schaffte Odermatt am Lauberhorn Historisches. Denn in Wengen zwei Abfahrten im gleichen Jahr zu gewinnen gelang vor ihm in der Geschichte des Weltcups nur einem: 1989 triumphierte der für Luxemburg fahrende Österreicher Marc Girardelli sogar zweimal innert 24 Stunden – und beide Abfahrten wurden auf der Original-Strecke gefahren.
Kilde stürzt im Ziel-S schwer
Der letzte Doppelsieger am Lauberhorn war im Vorjahr Aleksander Kilde, welcher 2023 die Abfahrt und den Super-G für sich entschied. Für den angeschlagenen Norweger endete das Rennen heuer in den Fangnetzen. Beim Ziel-S verliessen Kilde die Kräfte und er konnte sich in der letzten Linkskurve nicht mehr auf den Beinen halten. Das Rennen musste für fast eine halbe Stunde unterbrochen und der 31-Jährige mit dem Helikopter abtransportiert werden.
Über den Gesundheitszustand Kildes ist auch am späten Samstagabend noch nichts Offizielles bekannt. Kilde wäre nach Marco Schwarz (Kreuzbandriss) schon der zweite Konkurrent Odermatts im Kampf um den Gesamtweltcup, der durch eine Verletzung aus dem Rennen genommen würde.
Die anderen Schweizer in den Punkten
- 8. Niels Hintermann + 2,74
- 13. Stefan Rogentin + 3,23
- 14. Franjo von Almen + 3,79
- 15. Josua Mettler +3,89
- 22. Alexis Monney + 4,63
- 24. Lars Rösti + 4,95
- 27. Gilles Roulin + 5,13
Frühzeitig endete das Rennen auch für Justin Murisier. Der Walliser, der sich für die klassische Abfahrt viel vorgenommen hatte, stürzte nach knapp 40 Fahrsekunden kurz oberhalb des Starts zur verkürzten Abfahrt vom Donnerstag. Murisier blieb unverletzt und konnte selber bis ins Ziel fahren.
Trotz Kaiserwetter im Berner Oberland hatten nicht nur Kilde und Murisier Probleme am Lauberhorn. Zahlreiche Fahrer mussten brenzlige Situationen überstehen oder schafften es gar nicht erst bis ins Ziel (nur 42 Klassierte). Sie alle schienen dem strapaziösen Programm dieser Woche Tribut zollen zu müssen.
So geht es weiter
Am Sonntag dürfen in Wengen die Slalom-Spezialisten ihr Können zeigen. Der 1. Lauf beginnt um 10:15 Uhr, der 2. Lauf um 13:15 Uhr. SRF überträgt live. Danach verschiebt sich der Ski-Tross nach Kitzbühel, wo bereits am Dienstag das erste von maximal drei Abfahrtstrainings auf dem Programm steht. Am Wochenende sind auf der Streif zwei Abfahrten und am Sonntag ein Slalom geplant.