Das Podest
- 1. Marco Odermatt (SUI) 2:22,58 Minuten
- 2. Franjo von Allmen (SUI) +0,37 Sekunden
- 3. Miha Hrobat (SLO) +0,57
Franjo von Allmen war mit Startnummer 12 der Erste, der die Zeit von «Eröffnungs»-Fahrer Miha Hrobat toppen konnte. Der 23-Jährige schien von seinem Sieg im Super-G am Vortag richtiggehend beflügelt und zeigte von oben bis unten eine praktisch fehlerfreie Fahrt.
Es lag aber an Marco Odermatt, das Wengen-Double für Von Allmen unmittelbar danach zu verhindern. «Odi» setzte noch einmal einen drauf und nahm seinem Landsmann trotz eines kleinen Schreckmoments bei der Einfahrt ins Ziel-S 0,37 Sekunden ab. Odermatt schaffte somit den Lauberhorn-Hattrick, nachdem er vor einem Jahr sowohl in der verkürzten Abfahrt als auch auf der Originalstrecke triumphiert hatte.
Während Odermatt seinen 43. Weltcupsieg (den 4. in einer Abfahrt) feierte, durfte Von Allmen über den 5. Podestplatz jubeln – den 4. in dieser Saison. Hrobat fuhr nach seinem 3. Rang in Beaver Creek zum 2. Mal in seiner Karriere aufs Podium – und als erster Slowene in Wengen in die Top 3. Bei Odermatt war die Genugtuung nach dem enttäuschenden 7. Rang im Super-G am Freitag spürbar: «Heute hat es wieder perfekt gepasst. Das Gefühl unter dem Fuss war viel ruhiger.»
Die Schweizer Doppelsiege
Odermatt und Von Allmen sorgten für den ersten Schweizer Doppelsieg in der Lauberhornabfahrt seit 1988. Damals hatte Daniel Mahrer vor Franz Heinzer gewonnen. Zudem feierten die Schweizer in diesem Winter den 4. Doppelsieg in der 4. Abfahrt. Mit seinem 3. Sieg in Wengen stieg Odermatt ausserdem zum Co-Rekordsieger auf: 3 Siege weisen einzig noch Beat Feuz und Franz Klammer (AUT) auf.
Die weiteren Schweizer
- 7. Justin Murisier +1,18
- 8. Lars Rösti +1,27
- 12. Stefan Rogentin +1,66
- 31. Marco Kohler +3,00
- 36. Arnaud Boisset +3,57
- Alexis Monney (disqualifiziert)
Justin Murisier zeigte erneut einen starken Auftritt. Der Beaver-Creek-Sieger fuhr in der 4. Abfahrt des Winters zum 4. Mal in die Top 10. Sein bestes Abfahrtsergebnis herausgefahren hat Lars Rösti. Am Tag vor seinem 27. Geburtstag fuhr der Berner mit Startnummer 37 auf den 8. Rang. Damit hat er sein Karriere-Bestergebnis von Gröden im vergangenen Dezember egalisiert. Auch Stefan Rogentin liess erneut aufhorchen. 4 Tage nach seinem heftigen Trainingssturz und einen Tag nach dem sensationellen 3. Rang im Super-G, reichte es für den Bündner nur ganz knapp nicht zu einem Top-10-Platz.
Alexis Monney hingegen konnte nicht an seine Leistung beim Überraschungs-Erfolg von Bormio anknüpfen. Der 25-Jährige handelte sich schon bis zum Hundschopf einen beträchtlichen Rückstand ein, der sich stetig vergrösserte. Kurz vor dem Ziel blieb er an einem Tor hängen und wurde nachträglich disqualifiziert.
Der Streckenrekord
4,5 Kilometer und 1028 Höhenmeter sind auf der längsten Abfahrtsstrecke des Weltcups zu bewältigen. Und Hrobat eröffnete das Rennen mit einem Paukenschlag: Der Slowene kam mit Startnummer 1 nach 2:23,15 Minuten im Ziel an und pulverisierte damit den Streckenrekord von Kristian Ghedina aus dem Jahr 1997 (2:24,23). Am Ende waren sämtliche Top-10-Fahrer schneller unten als der Italiener vor 28 Jahren.
Das Wetter
Strahlender Sonnenschein erwartete die Fahrer am Lauberhorn. Allerdings hätte der Wind beinahe für ein verkürztes Rennen gesorgt. Am Morgen blies der berüchtigte «Guggiföhn» im oberen Bereich, über eine Verlegung des Starts nach weiter unten wurde diskutiert. Glücklicherweise schwächte der Wind ab.
So geht es weiter
Am Sonntag beschliesst der Slalom die 95. Lauberhornrennen. Am kommenden Wochenende steht aber bereits der nächste Klassiker an: In Kitzbühel findet am Samstag die Abfahrt auf der legendären Streif statt. Lanciert werden die Hahnenkammrennen tags zuvor mit einem Super-G, am Sonntag findet ein Slalom statt.