5 Saisons lang mussten sich die alpinen Männer gedulden, nun ist Levi zurück im Rennkalender und bildet den Slalom-Auftakt in den Winter. Im hohen finnischen Norden herrscht «eine spezielle Atmosphäre», wie es Daniel Yule beschreibt. Frostige Temperaturen, weisse Schneelandschaften und die «sauberste Luft in der bewohnten Welt», mit der sich der Austragungsort selber rühmt.
«Ich habe es in den letzten Jahren etwas vermisst», gibt Yule zu. Der 31-jährige Walliser hat auch sportlich gesehen gute Erinnerungen an Levi: Bei der letzten Austragung 2019 hatte er als Dritter den Sprung aufs Podest geschafft, unmittelbar vor Kollege Ramon Zenhäusern.
Zenhäusern mit gestärktem Rücken
Auch der zweite routinierte Walliser im Schweizer Team ist guter Dinge für Sonntag. In den letzten Saisons war Zenhäusern immer wieder vom eigenen Rücken ausgebremst worden, aber das sei nun Geschichte. «Der Körper macht mit, ich habe seit Ende letzter Saison keine Rückenschmerzen mehr gehabt.»
Mit seiner Vorbereitung ist der 2-Meter-Mann zufrieden, relativiert aber im selben Atemzug. «Ich war gut dabei, aber Trainings sagen überhaupt nichts aus», so der 32-Jährige. «Das überrascht mich immer wieder: Im Slalom-Training können 70 Athleten Bestzeit fahren, im Rennen ist es dann ganz anders.»
Nicht zu diesen 70 zählt nach eigener Aussage Yule. «Die Vorbereitung lief zwar gut, aber der Schnellste im Training bin ich immer noch nicht», meint der 7-fache Weltcupsieger lachend. «Hoffentlich kann ich das im Rennen umdrehen.» Er schaffe es immer wieder, im Rennen den einen zusätzlichen Gang zu finden.
Feller: «Ich bin nicht der Slalomkönig»
170 Kilometer nördlich des Polarkreises herrschen wenig überraschend überwiegend Minustemperaturen, die Piste «Levi Black» ist dementsprechend meist pickelhart und vereist, allerdings vergleichsweise einfach. Yule liebt den finnischen Hang, Zenhäusern ist eher zwiespältig. Mit seiner relativ hohen Startnummer nahe der 30 könne je nach Bedingungen «die Piste den Auftritt etwas einschränken».
In der selektiven Disziplin Slalom gibt es häufig am meisten Saisonsieger, das Feld an der Spitze ist breit. Im letzten Winter durchbrach Manuel Feller diese Tendenz mit 4 Triumphen beeindruckend. Für den 32-jährigen Österreicher ist das aber Schnee von gestern. «Man fängt wieder bei Null an», sagte er der Kronezeitung. «Ich sehe mich nicht als Slalomkönig.»