In Sölden hatte Tommy Ford seinen ersten Podestplatz als 4. um lediglich 7 Hundertstel verpasst. Nun, vor eigenem Publikum, holte er zum ganz grossen Schlag aus. Er tat dies auf beeindruckende Art.
Trotz bereits stark gezeichneter Piste und der ungewohnten Situation als Letztstartender zeigte er keinerlei Anzeichen von Schwäche und fuhr völlig entfesselt seinem Premierensieg entgegen, dem ersten eines Amerikaners in einem Weltcup-Riesenslalom seit dem Erfolg von Ted Ligety vor gut 4 Jahren in Sölden.
Silber, Unfall, Sieg
Ford hatte früh auf sein Talent aufmerksam gemacht. Vor 10 Jahren gewann er an der Junioren-WM im Slalom Silber. Seinen Ruf, dereinst auch bei den «Grossen» eine tragende Rolle spielen zu können, vermochte er aber nie zu bestätigen. Das lag unter anderem auch an einem Unfall vor knapp 7 Jahren beim freien Skifahren in La Clusaz in Frankreich, bei dem er sich einen Oberschenkelbruch zuzog.
Die schwere Verletzung bedeutete nicht nur das vorzeitige Ende jener Saison. Ford verpasste auch den folgenden Winter und damit nach der WM in Schladming auch die Olympischen Spiele in Sotschi. Danach tat er sich schwer, die Verletzung mental zu verarbeiten. Die Blockade löste sich erst im Verlauf des vorletzten Winters. Frei von Gedanken an mögliche weitere Stürze oder Verletzungen schaffte er die ersten Platzierungen unter den ersten 10.
Was er damals selber nicht wusste: Es waren die ersten Schritte auf dem Weg ganz nach oben. Am Sonntag ist er dort zum ersten Mal angekommen.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 08.12.19, 20:35 Uhr