Das Podest
- 1. Marco Odermatt (SUI) 2:30,68 Minuten
- 2. Henrik Kristoffersen (NOR) +0,73 Sekunden
- 3. Loïc Meillard (SUI) +1,66
Als Loïc Meillard als drittletzter das Chuenisbärgli in Angriff genommen hatte, verwandelte sich der Zielraum von Adelboden ein erstes Mal in ein Tollhaus. Der 26-jährige Neuenburger setzte sich an die Spitze und hatte somit seinen 12. Weltcup-Podestplatz auf sicher. Danach folgte Henrik Kristoffersen. Und der Norweger schickte sogleich eine Ansage an den Halbzeitführenden Marco Odermatt. Kristoffersen nahm Meillard mit einer starken Fahrt nicht weniger als 93 Hundertstel ab.
Doch das schien Marco Odermatt wenig zu beeindrucken. Der Vorjahressieger ist derzeit so was von nervenstark und einfach nicht zu schlagen. Odermatt nahm volles Risiko, stellte nach einem wilden Ritt auch im 2. Durchgang Laufbestzeit auf und feierte überlegen seinen 17. Weltcupsieg. Nun bebte das Chuenisbärgli mit rund 35'000 Fans endgültig. Für den 25-jährigen Nidwaldner war es der 5. Riesenslalom-Sieg aus den letzten 6 Rennen – und der 13. Podestplatz in seiner Paradedisziplin in Serie.
Aber auch Meillard unterstrich seine formidable Form: Der Neuenburger, der im Riesenslalom in Adelboden schon vor zwei Jahren Platz 3 belegt hatte, schaffte in diesem Winter in der dritten Disziplin den Sprung aufs Podium. Zuvor war ihm dies schon mit den Plätzen 3 im Slalom in Val d'Isère und im Super-G in Bormio geglückt.
Die Piste
Die Organisatoren in Adelboden haben einmal mehr ganze Arbeit geleistet und ein kleines Wunder vollbracht. Trotz warmen Temperaturen und sehr wenig Schnee konnte eine renntaugliche Piste präpariert werden. «Man konnte gut Skifahren, weil der Schnee sehr weich war», hatte Odermatt nach dem 1. Lauf gesagt. Allerdings drehte der Kurs in beiden Läufen mehr als gewohnt – wegen mangelnder Sturzräume (aufgrund des wenigen Schnees) sollte so die Sicherheit der Athleten erhöht werden.
Die weiteren Schweizer
- 8. Gino Caviezel +2,77
- 19. Thomas Tumler +4,58
- 23. Daniele Sette +5,25
- 26. Fadri Janutin +5,67
Die Nerven von Gino Caviezel (Rang 6 nach dem 1. Durchgang) wurden vor dem 2. Lauf noch einmal strapaziert. Weil Victor Muffat-Jeandet unmittelbar vor ihm gestürzt war, wurde das Rennen für mehrere Minuten unterbrochen. Der Bündner brachte dennoch einen guten Lauf ins Ziel und fuhr sein mit Abstand bestes Riesenslalom-Ergebnis des Winters ein. Für Thomas Tumler und Daniele Sette gab es zum 2. Mal in Folge Punkte. Zufrieden sein durfte auch Fadri Janutin: Der 22-Jährige konnte sich in seinem 1. Weltcup-Einsatz am Chuenisbärgli sogleich Punkte ergattern.
Justin Murisier konnte mit der Startnummer 8 im 1. Lauf nicht mit der Zeit von Odermatt mithalten. Im Zielhang stauchte es ihn bei einer Bodenwelle zusammen – der 30-Jährige erreichte das Ziel nicht. Auch Semyel Bissig wurde der Zielhang im 1. Lauf zum Verhängnis. Livio Simonet verpasste den 2. Lauf als 45. deutlich.
Kilde punktet im Kampf um die grosse Kristallkugel
Aleksander Kilde, Odermatts ärgster Konkurrent im Kampf um den Gesamtweltcup-Sieg, verblüffte im 1. Lauf mit der neuntschnellsten Zeit. Der Norweger büsste mit Startnummer 31 nur 2,05 Sekunden ein. Und auch im 2. Umgang vermochte er zu überzeugen: Kilde beendete das Rennen auf dem 9. Schlussrang und heimste immerhin noch 29 Weltcup-Punkte ein.
So geht es weiter
Am Sonntag steht am Chuenisbärgli der Slalom auf dem Programm. Danach verschiebt der Tross innerhalb des Berner Oberlandes von Adelboden nach Wengen. Dort finden in der nächsten Woche ein Super-G (Freitag), eine Abfahrt (Samstag) und ein Slalom (Sonntag) statt.