Aleksander Kilde geht es im Spital in Innsbruck, wohin er nach der Erstversorgung in Bern verlegt wurde, «den Umständen entsprechend». Sein schwerer Sturz am vergangenen Samstag in Wengen hat Spuren hinterlassen.
Zwar brach sich der Norweger nicht wie zuerst befürchtet den Unterschenkel. Dennoch sind seine Verletzungen gravierend. Am Donnerstagnachmittag musste er sich in Österreich einer weiteren Operation an der Schulter unterziehen.
«Viel Blut verloren»
Kilde hatte sich bei seinem Abflug unter anderem die Schulter ausgekugelt. «Als ich in Wengen im Zielraum lag, konnte ich eigentlich nur an meine Schulter denken, die unglaublich weh getan hat. Es war ein Schmerz, den ich so noch nie erlebt habe. Etwas anderes als diesen Schmerz habe ich in dem Moment nicht wahrgenommen», erzählte Kilde am Mittwoch in einem Interview mit der Streaming-Plattform Viaplay.
Neben der lädierten Schulter zog sich Kilde einen tiefen Schnitt am Bein zu. «Der Schnitt geht bis auf den Knochen. Ich habe mich im Fangnetz verheddert, mir dabei ins Bein geschnitten und viel Blut verloren. Dabei sind einigen Nerven schwer in Mitleidenschaft gezogen worden, aber zum Glück sind die motorischen Nerven noch intakt», erläuterte der 31-jährige Speedspezialist.
Schnelles Comeback «ad acta» gelegt
Kilde wurde in den ersten Stunden im Krankenhaus von seiner Freundin Mikaela Shiffrin umsorgt. Die Bilder der beiden aus dem Spitalzimmer gingen um die Welt: «Als ich am Abend aufwachte, war Mikaela da. Ich habe die ersten 24 Stunden mit ihr verbracht. Das hat mir unglaublich gut getan.»
Gleichwohl muss sich Kilde auf einen langwierigen Heilungsprozess einstellen. Er sagte: «Die Idee, schnell zurückzukommen, musste ich ‹ad acta› legen. Aber ich bin ein positiver Mensch und mag Herausforderungen.» Er nehme diese «Challenge» an. Noch sei es aber zu früh, einen Zeithorizont für das Comeback festzulegen, so der Gesamtweltcupsieger der Saison 2019/20.