Von Ski, Schnee und Minustemperaturen hat Marco Odermatt offenbar auch nach der langen Saison 2024/25 noch nicht genug. Am Samstag fährt er mit seinem Freund Justin Murisier nach Alaska – zum Skifahren. «Noch nicht ganz weg vom Schnee, aber es wird ein ganz anderes Skifahren.» Er freue sich sehr, erzählt der Nidwaldner nach dem Weltcup-Finale in Sun Valley im Gespräch mit SRF.
Dann gehe es «endlich nach Hause, es war eine lange Saison.» Die letzten Pflichttermine und Riesenslalom-Trainings ohne Tests und Zeitmessung stehen beim 27-Jährigen danach noch auf dem Plan, «aber irgendwann ist auch mal gut mit Skifahren, dann stelle ich die Skischuhe in die Ecke.» Doch lang wird die Pause nicht. Schon Anfang Mai beginnt Odermatt wieder mit Konditionstraining.
Es ist etwas Unglaubliches, so eine Kugel gewinnen zu dürfen.
Doch vorher wird er sich Zeit nehmen, die wiederum überaus erfolgreiche Saison Revue passieren zu lassen. «Ich habe in Adelboden, Wengen und Kitzbühel gewonnen, wurde Weltmeister und habe wieder 4 Kristallkugeln – von einem Tiefpunkt zu sprechen, ist unmöglich», stellt Odermatt klar.
Eine weitere Saison der Superlative
Die beiden Ausfälle in den ersten Riesenslaloms des Winters sind längst vergessen, nicht mehr als ein «Tolggen» im Reinheft. In den 23 Weltcup-Rennen, in denen er ins Ziel kam, war er nie schlechter als Siebter. Mit 8 Saisonsiegen, 6 zweiten und 3 dritten Plätzen sowie einer Gesamtpunktzahl von 1721 Punkten gewann er zum 4. Mal in Folge den Gesamtweltcup – mit über 500 Punkten Vorsprung. Dazu gesellen sich die Disziplinensiege in Abfahrt, Super-G und Riesenslalom.
13 Kristallkugeln hat der Ausnahmekönner in nur gerade 4 Jahren eingeheimst. «Es ist etwas Unglaubliches, eine Kugel gewinnen zu dürfen», so Odermatt. Die vielen Kugeln würden die Bedeutung der einzelnen nicht schmälern, aber man erhalte einen anderen Bezug dazu, gibt er zu.
Er ist sich bewusst, dass er diese Saison auch Glück hatte – so hätten brenzlige Situationen wie in Bormio auch das Saisonende bedeuten können – so wie bei Konkurrent Cyprien Sarrazin oder seinem guten Freund Gino Caviezel. «Das sind die unschönen Momente in unserem Sport, die einem nah gehen», sagt Odermatt. «Es ist ein grosses Privileg, dass ich schon seit Jahren gesund sein darf», ist er sich bewusst.
In Cortina wieder zuschlagen
Wenn ihm das Glück weiterhin treu bleibt, sind die Ziele für den Nidwaldner klar. Im Februar 2026 stehen in Cortina d’Ampezzo die Olympischen Winterspiele an. 2022 in Peking holte er den Olympiasieg im Riesenslalom, weitere Medaillen fehlen in seinem beeindrucken Palmarès. Das soll sich in einem knappen Jahr ändern. «Es ist alles bereit. Wenn man so in Form ist vor einem olympischen Jahr, dann sind die Medaillen wieder das Ziel», stellt Odermatt klar. Und es würde überraschen, wenn er dieses Vorhaben nicht erreichen sollte.