«Man muss Ramons Fahrt sehr gut anschauen. Er hat sicher irgendwo zwei Tore verpasst, so wie er gefahren ist», platzierte Daniel Yule einen Seitenhieb. Der Fünftplatzierte war natürlich nur scheinbar erbost darüber, dass ihm sein Teamkollege beim Slalom von Kranjska Gora die Show gestohlen hatte.
Zenhäuserns Sieg, sein dritter im Weltcup nach den City Events von Stockholm in diesem und im letzten Jahr, war vor allem wegen der grossen Zeitreserve erstaunlich. Über eine Sekunde nahm er Henrik Kristoffersen (2.) und Marcel Hirscher (3.), der «Crème de la Crème» in dieser Disziplin, ab.
«Ich weiss auch nicht, was ich genau gemacht habe», suchte der Walliser im Ziel nach Erklärungen. Das Ausmass des Vorsprungs sei wirklich immens, fügte er in seiner unverkennbar lockeren Art hinzu.
Kranjska Gora als gutes Pflaster
Zu Slowenien und den «Frühlingsrennen» in Kranjska Gora hat Zenhäusern eine Art Liebesbeziehung entwickelt. Vor Jahresfrist fuhr der 26-Jährige hier bereits seinen ersten Slalom-Podestplatz heraus.
«Letztes Jahr hat der 2. Lauf viel mehr gedreht, heute ging es wirklich pfeifengerade herunter», meinte der 26-Jährige. Das sei ihm entgegen gekommen.
Gelingt ein krönender Abschluss?
Man darf gespannt sein, wie sich Zenhäusern nächste Woche am Weltcup-Finale in Soldeu (Andorra) präsentieren wird. Seit dem Out in Wengen steigerte er sich von Kitzbühel (6.), über Schladming (4.), Stockholm (1.) und jetzt Kranjska Gora stetig.
In der Slalom-Weltcup-Wertung nimmt er neu Platz 3 ein – punktgleich mit Kristoffersen, aber noch hinter Yule. Der interne Kräftevergleich der beiden freundschaftlich verbundenen Walliser geht also in eine nächste Runde.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 10.03.2019, 12:25 Uhr.