Das Podest
- 1. Marco Odermatt (SUI) 2:34,45 Minuten
- 2. Manuel Feller (AUT) +0,48 s
- 3. Alexis Pinturault (FRA) + 0,54
Es ist geschafft: Nach 14 Jahren Pause hat endlich wieder ein Schweizer den prestigeträchtigen Riesenslalom in Adelboden gewonnen. Dass dieses Kunststück ausgerechnet Marco Odermatt gelingt, ist keine grosse Überraschung: Der Nidwaldner feiert am Chuenisbärgli den 4. Sieg im 5. Riesenslalom der Saison und baut damit seine Führungen im Gesamt- und im Riesenslalom-Weltcup weiter aus. Letztmals holte Marc Berthod (vor Daniel Albrecht) 2008 im Riesen einen Heimsieg.
Odermatt hatte bereits im 1. Lauf die Bestzeit aufgestellt und war als Letzter und mit maximalem Druck in den 2. Durchgang gestartet. Der Österreicher Manuel Feller (zur Halbzeit Fünfter) hatte einen Fabellauf in den Schnee gezaubert und die Konkurrenz deutlich distanziert. Einzig Alexis Pinturault (FRA), Doppelsieger im Vorjahr, konnte einigermassen mithalten. Odermatt liess sich davon aber nicht beirren und brachte den Sieg mit der zweitbesten Laufzeit und einem enormen Kraftakt auf den letzten Metern nach Hause.
Die weiteren Schweizer
- 4. Justin Murisier +1,77
- 8. Loïc Meillard +1,95
- 11. Gino Caviezel +3,27
- 22. Cédric Noger +4,54
- 27. Daniele Sette +4,95
Der zuletzt formstarke Justin Murisier beschenkte sich an seinem 30. Geburtstag gleich selber: Sechster nach dem 1. Lauf, steigerte er sich dank einem überzeugenden Auftritt im Schlusshang auf Platz 4. Damit fährt der Walliser auch im 5. Saison-Riesen mindestens in die Top 12 und klassierte sich dabei stetig besser.
Auch Loïc Meillard (8.) und Gino Caviezel dürfen mit ihren Auftritten zufrieden sein. Meillard verteidigte seine Klassierung aus dem 1. Durchgang, Caviezel steigerte sich mit einer angriffslustigen Fahrt und der siebtbesten Laufzeit im 2. Durchgang auf den 11. Platz. Im Zielraum ging der Bündner völlig ausgepumpt zu Boden – der Hang hatte ihn wie so viele andere an diesem Samstag bis aufs Äusserste gefordert.
Cédric Noger holte in seiner Paradedisziplin erstmals seit seinem 28. Platz von vor einem Jahr an gleicher Stätte wieder Weltcup-Punkte. Thomas Tumler und Marco Reymond, Sohn der ehemaligen zweifachen Gesamtweltcupsiegerin Erika Hess, schieden beide im 1. Lauf aus; Reymond kam dabei nur auf 25 Fahrsekunden.
Top-Fahrer scheitern – Braathen gibt auf
Der Hang am Chuenisbärgli erwies sich vor allem im 1. Lauf als äusserst selektiv und physisch anspruchsvoll. Gleich 4 Fahrer aus den Besten 15 schieden im 1. Durchgang aus, zudem bremste Mitfavorit Lucas Braathen kurz vor dem Steilhang ohne ersichtlichen Grund ab und beendete seine Fahrt. «Ich hatte keine Stabilität im linken Bein und zu viel Angst für den Schluss», meinte der Norweger im Anschluss. Bei ihm dürften auch die Erinnerungen an seinen Sturz vom Vorjahr mitgefahren sein.
So geht es weiter
Nach dem Riesenslalom folgt in Adelboden am Sonntag wie üblich ein Slalom-Rennen. Anschliessend verschiebt sich der Ski-Tross nach Wengen, wo erst die Speed-Spezialisten mit einem Super-G und zwei Abfahrten wieder gefordert sind. Am Sonntag steht zum Abschluss der Lauberhornrennen ein Slalom auf dem Programm.