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Riesenslalom in Beaver Creek Tumler feiert 1. Weltcupsieg – Nächstes Riesen-Out für Odermatt

Während der Bündner alle überrascht, scheidet der Dominator erneut aus. Lucas Pinheiro Braathen schreibt brasilianische Geschichte.

Das Podest

  • 1. Thomas Tumler (SUI) 2:27,60
  • 2. Lucas Pinheiro Braathen (BRA) +0,12 s
  • 3. Zan Kranjec (SLO) +0,58 s

Ein furioser 1. Lauf hatte Thomas Tumler im Riesenslalom in Beaver Creek ein mehr als komfortables Polster beschert. Die Entscheidung nahm der Schnellste des ersten Teils mit dem Vorsprung von 1,07 Sekunden auf den führenden Lucas Pinheiro Braathen in Angriff. Auf der «Birds of Prey» schmolz zwar seine Reserve auf den Brasilianer, der voll attackiert hatte, kontinuierlich. Doch 12 Hundertstel rettete der Bündner ins Ziel. Mit 35 Jahren darf sich Tumler endlich Weltcupsieger nennen.

Als er bei Erscheinen des Rennkalenders gesehen habe, dass Beaver Creek auf dem Programm stehe, habe er noch scherzhaft zu seiner Frau gesagt: «Den Riesenslalom gewinne ich!» Aus diesem Spass wurde erfreulicherweise Ernst. Tumler habe damit «das grosse Ziel jedes Skifahrers» erreicht.

Freudentränen bei Pinheiro Braathen, Odermatt wieder out

Das Wochenende in Colorado geht also mit dem 3. Schweizer Sieg durch 3 unterschiedliche Fahrer zu Ende – allesamt der Trainingsgruppe von Helmut Krug zugehörig. Hinter Tumler und vor Zan Kranjec sorgte auch Comeback-Mann Pinheiro Braathen für eine besondere Geschichte. Er bescherte Brasilien den ersten Podestplatz in einem Weltcuprennen. In Sölden und Levi war er mit Rang 4 noch knapp gescheitert. Nun bejubelte der Sohn einer Brasilianerin diesen Triumph unter Freudentränen.

Für Marco Odermatt, der im letzten Winter mit einem Ausfall erst im allerletzten Riesenslalom die perfekte Saison verpasst hatte, dauerte der 2. Lauf nur 5 Tore lang an. Dann konnte der Super-G-Sieger vom Samstag eine Bodenwelle nicht ideal meistern und verpasste das nächste Tor. Damit schied der Dominator der letzten Jahre auch im 2. «Riesen» dieser Saison aus. «Schon fast peinlich», resümierte der 38-fache Weltcupsieger anschliessend. Schon im 1. Durchgang war er nicht so richtig auf Touren gekommen und hatte sich mit Zwischenrang 8 begnügen müssen.

Auch Loïc Meillard, Fünfter nach dem halben Pensum, erlebte eine Entscheidung zum Vergessen. Spätestens als er ein Tor touchierte und einen Stock verlor, war das Rennen für ihn gelaufen. Am Ende resultierte ein für ihn enttäuschender 13. Rang.

Die weiteren Schweizer in den Punkten

  • 17. Gino Caviezel +3,16
  • 21. Fadri Janutin +3,41

Punkte sammelten auch die beiden Bündner Gino Caviezel und Fadri Janutin. Letzterer war bislang erst 5 Mal besser klassiert gewesen. Justin Murisier, der am Freitag in der Abfahrt seine Siegpremiere gefeiert hatte, verpasste die Entscheidung als 32. knapp.

So geht es weiter

Am kommenden Wochenende sind abermals die Techniker gefragt. In Val d'Isère findet am Samstag der nächste Riesenslalom, am Sonntag ein Slalom statt. Beide Rennen können Sie wie gewohnt bei SRF mitverfolgen.

Übersicht

SRF zwei, sportlive, 8.12.2024, 21 Uhr ; 

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