Das Podest
- 1. Marco Odermatt (SUI) 2:20,91
- 2. Henrik Kristoffersen (NOR) +0,32
- 3. Alexis Pinturault (FRA) +0,70
Siege, Kristallkugeln, Medaillen, Rekorde – was hat Marco Odermatt in dieser Saison nicht alles erreicht! Im 2. Riesenslalom von Kranjska Gora feierte der Nidwaldner seinen 11. Saisonsieg im Weltcup (den 22. insgesamt) und sicherte sich überlegen den Disziplinen-Weltcup (zum 2. Mal in Folge). Es ist seine insgesamt 5. Kristallkugel (2x Gesamtweltcup, 2x Riesenslalom, 1x Super-G).
Angriff auf Punkterekord
Odermatt hat nun 1826 Weltcup-Punkte auf dem Konto. Zum Rekord von Hermann Maier (AUT) fehlen ihm noch 174 Zähler. Weil er beim Weltcupfinale nächste Woche in Soldeu (AND) in der Abfahrt, im Super-G und im Riesenslalom mindestens zu den Mitfavoriten gehört, stehen seine Chancen gut, Maiers 23 Jahre alten Rekord zu knacken.
Wie bei seinem Sieg am Vortag kam Odermatt im 1. Lauf etwas langsamer in die Gänge, drehte die Sache aber noch im unteren Teil und nahm den 2. Lauf mit einer Reserve von 0,28 Sekunden und mehr in Angriff. Im Finale startete Kristoffersen einen Grossangriff. Und wie am Vormittag machte es Odermatt spannend: Er büsste oben seinen Vorsprung auf den Norweger fast komplett ein – und drehte unten wieder auf.
Volles Risiko
«Unglaublich! Ich habe nach den Fehlern im oberen Teil kurzzeitig gedacht, dass es nicht mehr reichen würde», so der Schweizer. «Deshalb habe ich unten alles riskiert. Ich habe mir gesagt: Hier darf ich nicht vom Podest fliegen.»
Besonders stolz äusserte sich Odermatt über seine Konstanz im Riesenslalom während der gesamten Saison. In allen 8 Rennen, zu denen er antrat, erklomm er das Podest: «Einmal fehlten mir 10 Hundertstel, einmal 3 – sonst immer gewonnen, auf jedem Hang, bei allen Bedingungen», so Odermatt, der insbesondere seinem Team dankte.
Die weiteren Schweizer
- 11. Loïc Meillard +3,20
- 12. Gino Caviezel +3,24
- 16. Thomas Tumler +4,13
- 27. Justin Murisier +4,93
- out im 2. Lauf: Livio Simonet
Meillard unterlief im 1. Durchgang ein zeitraubender Fehler. Dank drittbester Laufzeit im Finale gewann der Romand noch 7 Ränge. Caviezel bestätigte trotz eines leichten Rückschlags im 2. Lauf seine solide Form, zeigte sich nach dem Rennen aber unzufrieden: «Ein Tag zum Vergessen».
Tumler (Fünftbester im 2. Durchgang) verbesserte sich um 9 Plätze. Simonet verschenkte eine gute Ausgangslage mit einem verpatzten 2. Lauf, den er nach mehreren Fehlern nicht beendete.
Der Aufsteiger
Ganz neu ist Fillippo Della Vite im Weltcup zwar nicht (erstmals startete er im Dezember 2020). In Kransjka Gora fuhr der 21-jährige Riesenslalom-Spezialist aber als starker 6. erstmals in die Top 10. Bislang war ein 11. Platz sein Bestergebnis gewesen, erzielt vor zwei Monaten in Adelboden.
Das weitere Programm
Die Allrounder im Männer-Zirkus sind extrem gefordert: Bereits am Montag steht in Soldeu (AND) das erste Abfahrtstraining des Weltcupfinales an. Ernst gilt es täglich ab Mittwoch in dieser Reihenfolge: Abfahrt, Super-G, Teamwettkampf, Riesenslalom und Slalom.