Wer sich erst in dieser Saison mit Skirennen befasst, für den ist es Gesetz: Riesenslaloms werden ausschliesslich von Marco Odermatt gewonnen. 6 Rennen standen in dieser Disziplin auf dem Programm, alle 6 gingen an den Nidwaldner. Mal machte es Odermatt spannend – wie bei der Aufholjagd in Schladming –, meist aber bewegte sich der Vorsprung auf die Konkurrenz nicht weit weg von einer satten Sekunde.
In der Vorsaison war Odermatt 7 Mal zuoberst auf einem «Riesen»-Treppchen gestanden. Darunter auch in den letzten 3 Rennen. Bedeutet nach Adam Riese: Schlägt der 26-Jährige auch am Samstag in Palisades Tahoe zu, hat er in seiner stärksten Disziplin 10 Mal in Serie triumphiert.
Ausgerechnet Palisades Tahoe. Der aufmerksame Fan erinnert sich, hier hatte sich Odermatt vor Jahresfrist Marco Schwarz geschlagen geben müssen – um läppische 3 Hundertstelsekunden. Langsame Neuschneebedingungen hatten ihm nicht in die Karten gespielt. Da der Ort nordöstlich von San Francisco da gerade seine Weltcup-Premiere feierte, ist es einer der nur noch wenigen Plätze auf dem Ski-Globus, an denen der Schweizer Dominator noch keinen Weltcup-Sieg bejubeln konnte.
Seit dem Riesenslalom von Méribel beim Weltcup-Finale am 19. März 2022 musste sich Odermatt in 15 Weltcup-Rennen in dieser Sparte nur zweimal geschlagen geben. Die Zeichen stehen gut, dass er diesmal auch in Palisades Tahoe ungeschlagen bleibt. Zumal mit Schwarz der Vorjahressieger verletzt fehlt, ist fraglich, wer gegen das «Odermatt-Gesetz» verstossen kann.