Seit über 25 Jahren ist der Nacht-Slalom in Schladming fester Bestandteil des Weltcup-Kalenders bei den Männern. Fanden vor der Jahrtausendwende auch sporadisch Riesenslaloms auf der Planai statt, genossen seither die Slalom-Cracks Exklusivität in der Steiermark (Ausnahme, als 2012 das Saisonfinale in Schladming stattfand). Bis zu 50'000 Fans wohnten dem Nacht-Spektakel Jahr für Jahr bei, inzwischen wurde die Zuschauerzahl auf 22'000 begrenzt.
Doch mit der Exklusivität ist es für die Slalomfahrer in Schladming vorerst vorbei. 2023 folgte 24 Stunden nach dem Nacht-Slalom ein Nacht-Riesenslalom – damals das Ersatzrennen für Garmisch. Und die Organisatoren scheinen auf den Geschmack gekommen zu sein. Auch heuer stand ein Riesenslalom im Programm. Und das soll bis auf weiteres so bleiben.
Die DNA des Anlasses geht ein wenig verloren. Bisher war das ‹Nightrace› ein Slalom-Anlass.
Das kommt bei den Schweizer Slalom-Spezialisten nur mässig gut an. «Schladming war unser Rennen», sagt etwa Marc Rochat. Und: «Die DNA des Anlasses geht ein wenig verloren. Bisher war das ‹Nightrace› ein Slalom-Anlass. Und plötzlich haben wir beide Disziplinen. Das ist schade.»
Riesenslalom nun vor dem Slalom
Neu ist auch, dass der Riesenslalom am Tag vor dem Slalom stattfand. 2023 war es noch umgekehrt. Dies bedauert Loïc Meillard, der beide Disziplinen fährt: «Ich fand es letztes Jahr cool. Es war eine schöne Abwechslung zu anderen Rennwochenenden.»
Was der Schweizer Allrounder damit meint: In der Regel – wie zum Beispiel in Adelboden, Wengen oder Kitzbühel – bildet der Slalom der Abschluss eines Weekends. Nicht selten ist es so, dass der Slalom dann nicht mehr ganz so viele Leute anlockt wie die Rennen an den Tagen zuvor.
Von der Kalenderplanung her macht die neue Reihenfolge freilich Sinn. So geniessen die Slalomfahrer nach ihrem Rennen in Kitzbühel einen zusätzlichen Tag Pause. Gleiches trifft auf die Riesenslalom-Cracks zu, die am kommenden Wochenende die beiden Super-G in Garmisch bestreiten wollen. Und: Die Piste wird von einem Slalom mehr in Mitleidenschaft gezogen als von einem Riesenslalom.
Regen droht für den Slalom
Doch den einleuchtenden Argumenten zum Trotz: Die Slalom-Spezialisten fühlen sich in Schladming etwas an den Rand gedrängt. Befürchten, dass sie künftig nur noch die 2. Geige spielen auf der Planai. Da hilft es wenig, dass in diesem Jahr auch noch das Wetter gegen sie zu sein scheint. Denn auf Mittwoch ist ein Wetterumschlag mit Regen am Abend vorausgesagt.