Nach seinem schweren Sturz im Abfahrtstraining von Bormio ist Cyprien Sarrazin mittlerweile wieder in der Heimat. Der 30-Jährige sei am Freitag nach Lyon gebracht worden, wo er seine Rehabilitation in einer Spezialklinik fortsetzen wird. «Er kann kommunizieren und weiss genau, was passiert ist», erklärte Stéphane Bulle, der französische Team-Arzt, am Samstagmorgen in einem Video-Call. Wie es bei solch schweren Hirnverletzungen normal sei, kämpfe Sarrazin vor allem mit der Müdigkeit, «er schläft sehr viel».
Zudem leide er an Diplopie, einer Beeinträchtigung der Augenkoordination. «Cyprien sieht im Moment doppelt, deshalb hat er Mühe, die Augen zu öffnen», führte Bulle aus. Dies sei bei einer solchen Verletzung nicht ungewöhnlich und könne mit entsprechendem Training behoben werden. In den nächsten Tagen und Wochen werde es zudem darum gehen, dass Sarrazin wieder «normale Dinge wie aufsitzen, selbstständig essen und aufstehen» erlerne.
Weltcup-Comeback? «Ich weiss es nicht»
Eine Rückkehr Sarrazins in diesem Winter ist ausgeschlossen und ein genauer Fahrplan existiere nicht. Ob es überhaupt zu einem Comeback kommen kann? «Ich weiss es nicht», so Bulle ehrlich. «Wir werden ihn aber auf seinem Weg begleiten und alles dafür tun, dass er zurückkehren kann.»
Sarrazin war am 27. Dezember auf der berüchtigten Stelvio in Bormio im Abschlusstraining gestürzt und per Hubschrauber geborgen worden. Noch am selben Abend war er wegen eines Subduralhämatoms, einer Blutung in der Nähe des Gehirns, operiert worden. Vor einer Woche wurde er aus dem künstlichen Koma geholt. Weitere Verletzungen sind nicht festgestellt worden.