«Aller Anfang ist schwer»: Dieses geflügelte Wort traf für Marco Odermatt – wenn überhaupt – nur auf seine Übersee-Einsätze zu. In Lake Louise und Beaver Creek hatte der 21-Jährige in seiner ersten vollen Weltcup-Saison noch keine grossen Stricke zerreissen können.
«Er benötigte zunächst etwas Biss und musste sich im neuen Wettkampf-Umfeld zurechtfinden», urteilt SRF-Ski-Experte Marc Berthod. Abgesehen davon stellt der Engadiner dem Talent, insgesamt 6-facher Junioren-Weltmeister, aber ein sehr gutes Zeugnis aus für die Saison 2018/19.
Die Stärken sind vielseitig
Ab Val-d'Isère (Rang 7 im Riesenslalom) war eine Befreiung zu spüren. Berthod fasst zusammen: «Marco ist sehr erfrischend, und für ihn als Newcomer hätte es in diesem Winter wirklich kaum besser laufen können.»
Für den Kenner der Szene machen diese Punkte Odermatts Stärke aus:
- Lockerheit
- Unerschrockenheit
- Drang nach einer engen Linie
- Instinkt
- Mentale Stabilität
Die Erwartungen übertroffen
Als Höhepunkte des Nidwaldners stechen der 3. Rang – sein erstes Weltcup-Podest – vor wenigen Tagen beim Riesenslalom in Kranjska Gora heraus. Ein Gesellenstück legte Odermatt gemäss Berthod auch im Super-G von Bormio ab. Dabei war er mit der Startnummer 34 auf einer spiegelglatten Piste noch auf den 8. Rang gedonnert.
Beim Weltcup-Finale in Soldeu darf Odermatt in 2 Disziplinen an den Start gehen. Nach seinem Ausfall im Super-G steht am Samstag noch der «Riesen» an. Der Athlet selbst resümiert seine Leistungen wie folgt: «Genial! Ich bin sehr, sehr zufrieden mit dieser Saison und hätte nie mit solchen Fortschritten gerechnet.» Im Riesenslalom hatte er ursprünglich die Top 30 ins Visier genommen, inzwischen fand er schon Unterschlupf in der Top-15-Gruppe.
Erfahren Sie im folgenden Video, was Berthod für Odermatts weiteren Karriereverlauf voraussagt:
Übersicht
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 14.03.2019 11:45 Uhr