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Adelboden: Zuletzt ein schwieriges Pflaster für die Schweizer
Aus Sportpanorama vom 06.01.2019.
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Schweizer Baisse in Adelboden Nach einem Jahrzehnt ist die Zeit reif

Seit 10 Jahren sind die Technikspezialisten von Swiss-Ski an den Heimrennen in Adelboden ohne Podestplatz.

Wann, wenn nicht jetzt? Mit dieser Floskel könnte man entgegnen, wenn mal wieder die Frage aufgeworfen wird, wann denn der Skifan in Adelboden endlich den nächsten Top-3-Erfolg eines einheimischen Athleten bejubeln darf.

Die Schweizer Durststrecke am «Chuenisbärgli» hält seit 2008 an. Vor mehr als einem Jahrzehnt feierte der heutige SRF-Experte Marc Berthod den letzten Schweizer Podestplatz – gleich mit einem Sieg und einem Nachdoppler. Denn im Vorjahr hatte der damals 23-Jährige schon im Slalom sensationell die gesamte Konkurrenz hinter sich gelassen.

Es ist abnormal, wenn Du in den Steilhang einbiegst und dann diesen Hexenkessel erlebst. Das löst pure Gänsehaut aus.
Autor: Ramon Zenhäusern

Das für seine Begeisterung bekannte Heimpublikum ist also heiss auf den ersehnten Coup, so wie es die Fahrer auch sind. Stellvertretend kündigte Ramon Zenhäusern, Olympia-Silbermedaillengewinner im Slalom und entsprechend grosser Hoffnungsträger, an: «Stimmt, in den letzten Jahren haben wir hier als Team nie gross brilliert. Also ist es höchste Zeit, dies zu ändern.»

Schlagkräftige Argumente für die Trendwende

Vielleicht sind es der massive Rummel und der grössere Erwartungsdruck, die die gastgebenden Fahrer regelmässig hemmen. Zenhäusern nahm die Stimmung wie folgt wahr: «Es ist abnormal, wenn Du in den Steilhang einbiegst und dann diesen Hexenkessel erlebst. Das löst pure Gänsehaut aus.»

Um auf die Einstiegsfrage zurückzukommen, Swiss-Ski hat für nächsten Samstag und Sonntag einige schlagkräftige Argumente respektive Asse im Ärmel, um den Bann zu brechen:

  • In bislang 10 Technik-Rennen in dieser Saison sorgten Thomas Tumler, Loïc Meillard (2), Daniel Yule (dank seiner Siegpremiere sowie dem ersten Schweizer Erfolg seit 2007 und Marc Gini) und Ramon Zenhäusern schon für 5 Schweizer Podestplätze.
  • Nicht nur generell, sondern auch speziell in Adelboden zeigte die Formkurve zuletzt nach oben. So hatte das Abschneiden in den Rennen von 2012 bis 2015 ohne eine einzige Top-10-Klassierung noch ein Bild des Jammerns abgegeben. Seither gab es zumindest im Slalom stets einen Schweizer Vertreter unter den ersten Zehn.

Das Abschneiden in Adelboden in den letzten 12 Jahren

Jahr
Sieger
Bester Schweizer
2018RS: Marcel Hirscher (Ö)
S: Marcel Hirscher (Ö)
11. Justin Murisier
8. Loïc Meillard
2017RS: Alexis Pinturault (Fr)
S: Henrik Kristoffersen (No)
23. Manuel Pleisch
8. Daniel Yule
2016RS: abgesagt
S: Henrik Kristoffersen (No)

7. Ramon Zenhäusern
2015RS: Marcel Hirscher (Ö)
S: Stefano Gross (It)
21. Carlo Janka
19. Luca Aerni
2014RS: Felix Neureuther (De)
S: Marcel Hirscher (Ö)
20. Carlo Janka
17. Markus Vogel
2013RS: Ted Ligety (USA)
S: Marcel Hirscher (Ö)
11. Gino Caviezel
22. Ramon Zenhäusern
2012RS: Marcel Hirscher (Ö)
S: Marcel Hirscher (Ö)
12. Carlo Janka
13. Reto Schmidiger
2011RS: Cyprien Richard (Fr)
S: Ivica Kostelic (Kro)
7. Marc Berthod
10. Silvan Zurbriggen
2010RS: abgebrochen
S: Julien Lizeroux (Fr)

6. Marc Gini
2009RS: Benjamin Raich (Ö)
S: Reinfried Herbst (Ö)
4. Sandro Viletta
kein Schweizer im 2. Lauf
2008RS: Marc Berthod
S: Mario Matt (Ö)
2. Daniel Albrecht
kein Schweizer im 2. Lauf
2007RS: Benjamin Raich (Ö)
S: Marc Berthod
7. Didier Cuche

Aus dieser Tendenz schöpft auch der zweifache Adelboden-Siegfahrer Berthod Mut: «Die Schweizer sind aktuell sehr, sehr stark aufgestellt. Es gibt einige Junge, die sich gegenseitig pushen. Das Team lebt und zeichnet sich durch einen guten Spirit aus.» Seine Schlussfolgerung: «Die Zeit wird allmählich reif für einen Schweizer Podestplatz!»

Sendehinweis

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Verfolgen Sie die Rennen aus Adelboden wie folgt auf SRF zwei und in unserer Sport App mit Stream und Ticker:

  • Samstag, Riesenslalom: 1. Lauf um 10:15 Uhr – Entscheidung ab 13:15 Uhr
  • Sonntag, Slalom: 1. Lauf um 10:15 Uhr – Entscheidung ab 13:25 Uhr

Sendebezug: SRF zwei, «sportpanorama», 06.01.2019 18:30 Uhr

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